Ehrenamtliche Vormünder gesucht
Seit der Reform des Vormundschaftsrechts hat die Suche nach einem ehrenamtlichen Vormund dabei absoluten Vorrang: Idealerweise kann ein Erwachsener aus dem sozialen Umfeld des Kindes oder eine andere Privatperson gefunden werden, die sich dieser interessanten Aufgabe stellen möchte. Eine entscheidende Rolle bei der Suche und Auswahl des am besten geeigneten Vormunds spielt die Koordinierungsstelle Vormundschaften beim Fachbereich Jugend des Landratsamts Sigmaringen, die eng mit den Familiengerichten und den weiteren Fachdiensten des Fachbereichs Jugend zusammenarbeitet.
Mit der Reform des Vormundschaftsrechts wurde der Automatismus abgeschafft, für minderjährige Kinder, deren Eltern keine Sorgeberechtigung mehr haben, eine Amtsvormundin oder einen Amtsvormund zu bestellen. Stattdessen soll ein ehrenamtlich tätiger Erwachsener gefunden werden, der zu dem betroffenen Kind beziehungsweise Jugendlichen passt. Erwachsene, die sich für dieses Ehrenamt interessieren, sollten unter anderem in der Lage sein, die Rechte und Interessen des Kindes zu achten und es an allen wichtigen Entscheidungen altersgerecht zu beteiligen.
„Es ist mir ein großes Anliegen, die Zusammenarbeit zwischen allen Menschen, die für das Kind verantwortlich sind, zu stärken und zu verbessern“, sagt Petra Heid, zuständige Ansprechpartnerin bei der Koordinierungsstelle Vormundschaften. „Arbeiten mehrere Erziehungsverantwortliche offen und vertrauensvoll zusammen, ist der Grundstein dafür gelegt, dass sich das Kind gut entwickeln kann und sich von den Erwachsenen ernst genommen fühlt.“
Die Koordinierungsstelle hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Pool von ehrenamtlichen Vormündern im Landkreis Sigmaringen aufzubauen. Um die ehrenamtlichen Vormünder mit ihren Aufgaben nicht zu überfordern, werden sie von der Koordinierungsstelle qualifiziert, geschult und regelmäßig beraten.
Petra Heid kommt bei ihrer Arbeit für die Koordinierungsstelle zugute, dass sie selbst viele Jahre als Vormundin beim Fachbereich Jugend tätig war und erlebt hat, wie intensiv, spannend und bereichernd die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sein kann. „Gelingt es uns, engagierte Bürgerinnen und Bürger für diese interessante Aufgabe zu gewinnen, sind wir einen großen Schritt weitergekommen, die Rechte der Schwächsten in unserer Gesellschaft zu stärken“, sagt sie.
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