Jetzt geht’s ans Eingemachte: Ihr Kind gibt sich nun nicht mehr mit dem zufrieden, was offensichtlich und sichtbar ist, sondern möchte es genauer wissen und die Hintergründe erforschen. Wieso, weshalb, warum, wo oder wann – die W-Fragen stehen jetzt ganz hoch im Kurs. Doch nicht nur das Hinterfragen nimmt zu, sondern auch die Fähigkeit zum logischen Denken. Gleichzeitig ist aber auch die magische Phantasiewelt noch eine ganze Weile lang sehr real für Ihr Kind – da wird Erfundenes mit Erlebtem verwoben, da trifft die Zahnfee auf reale Geschehnisse und wahre Geschichten werden höchst kreativ ausgeschmückt. Keine Sorge: Das hat nichts mit Lügen zu tun, sondern ist ein normaler und wichtiger Schritt in der geistigen Entwicklung von drei- bis sechsjährigen Kindern.
Ihr Kind entdeckt nun einerseits auch kleine Details, erfasst aber andererseits die Dinge auch zunehmend in ihrer Gesamtheit. Es ist offen für alles Neue, beobachtet alles und jeden in seinem Umfeld ganz genau und erweitert so kontinuierlich sein Wissen.
Wissen, auf das es nun übrigens auch zugreifen kann, denn im Vorschulalter entwickelt das Kind ein enormes Gedächtnis. Außerdem beginnt es, Mengenbegriffe zu verstehen, hat ein Zeitgefühl entwickelt und kann sich schon über längere Zeit konzentrieren. Zahlen und Buchstaben werden immer interessanter, je näher das Vorschulalter kommt.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Je älter das Kind wird, desto ausgeprägter werden seine Fähigkeiten. Auch sprachlich kann es sich immer besser ausdrücken und hat immer mehr Worte zur Verfügung. Ihr Kind kann Ihnen nun sagen, was ihm wichtig ist und findet seine eigenen Argumente.
In der kognitiven Entwicklung geht jedes Kind seinen eigenen Weg. Wenn Kinder deutlich langsamer in ihrer geistigen Entwicklung sind, kann das viele Ursachen haben. Denn die Gründe für Verzögerungen und Beeinträchtigungen sind vielschichtig. Allen gemeinsam ist, aber, dass ein frühzeitiges Erkennen der Ursachen und eine entsprechende Behandlung oder Förderung wertvoll und wichtig sind.
Durch Ihre gezielte Unterstützung, die oft Hand in Hand mit der Frühförderung und einer speziellen Behandlung in der Kindertagesstätte erfolgt, können auch Kinder mit einer geistigen Beeinträchtigung oder Behinderung, die Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln, um später erfolgreich am Miteinander und sozialen Leben teilzunehmen.
