Die körperliche Entwicklung

Einer der größten Augenblicke und Schritte (im wahrsten Sinne des Wortes) in der körperlichen Entwicklung des Kindes ist sicherlich der Moment, in dem es zu laufen beginnt. In der Regel geht Ihr Kind seine ersten Schritte zwischen dem 10. und 18. Lebensmonat. Spätestens mit 20 Monaten kann es dann frei und sicher auf zwei Beinen durchs Leben gehen. Dann dreht sich für die kleinen Zweibeiner alles darum, in der neu erworbenen Fähigkeit immer geschickter und sicherer zu werden und neue Bewegungsabläufe dazuzulernen. Um ihre motorischen Fähigkeiten zu entwickeln und Schritt für Schritt mehr Sicherheit zu gewinnen, brauchen Kinder also viel Bewegung und möglichst vielfältige und abwechslungsreiche Erfahrungen rund um das Thema Bewegung.  Besonders „draußen“ zu sein, wird jetzt immer interessanter. Also nichts wie raus: Auf dem Spielplatz, im Garten oder im Wald warten viele Abenteuer und spannende Bewegungsmöglichkeiten wie vorwärts oder rückwärts laufen, klettern, hüpfen, über Pfützen springen, Treppen steigen oder auf Mauern und Baumstämmen balancieren.  

Auch die Hand- und Fingermotorik entwickelt sich stetig weiter – nicht zuletzt dadurch, dass Ihr Kind die Dinge, die es umgeben, ständig untersucht und ausprobiert. So werden spielerisch die Feinmotorik gefördert, die Geschicklichkeit der Hände verbessert und das Zusammenspiel von Auge und Hand präzisiert. Jetzt kann das Kind langsam mit Werkzeugen und Instrumenten (wie Besteck oder einer kindgerechten Schere) umgehen. Seine Bewegungen werden gezielter und bewusster. Wo noch vor kurzem wild mit dem Stift gekritzelt wurde, können nun schon einzelne Striche gezogen werden. Ein beliebtes Spiel in diesem Alter ist die Kiste, in die passende Holzklötze in entsprechende Löcher gesteckt werden. Höchst spannend ist es nun aber auch, alles auseinanderzunehmen. Die linke und die rechte Hand können dabei praktischerweise abwechselnd hantieren. Insgesamt kann Ihr Kind seinen Körper besser ruhig halten und Bewegungen gezielter ausführen. Das Auffädeln von Perlen oder das Umblättern von Buchseiten ist jetzt kein Problem mehr, sondern eine willkommene Herausforderung.

Übrigens: Die Motorik und die geistige Leistungsfähigkeit der Kinder stehen in einem engen Zusammenhang. Sie trainieren also tatsächlich weitaus mehr als einen Deckel aufzuschrauben oder Lichtschalter ein- und auszuknipsen.

Und das Beste: Alles ist spannend und die Wissbegier und der Spaß am Erforschen und Ausprobieren sind jetzt unerschöpflich. Lassen Sie, wann immer möglich, Ihrem Kind seine Versuche und Forschungen – so entwickelt es nicht nur sich selbst immer weiter, sondern auch eine wachsende Unabhängigkeit und Sicherheit. Und ehe wir es uns versehen, sind wir am Ende unserer aufregenden Kleinkindentwicklungsreise angekommen – nächster Stopp: Kindergarten.