Jetzt kommen Gefühle ins Spiel. Denn Kinder in dieser Entwicklungsstufe lernen nun ihre Emotionen differenziert wahrzunehmen und richtig zu deuten. Klar, dass es in dieser Zeit auch öfter zu regelrechten Emotionsüberflutungen kommen kann und Ihr Kind scheinbar ohne Vorankündigung in ein Wechselbad der Gefühle abtaucht. Für Kinder sind diese Stimmungen oft überwältigend – gut, wenn Sie als Eltern dann einen kühlen Kopf bewahren und Verständnis zeigen können.
Denn die Gefühle sind nicht alles, was sich in dieser Altersspanne ändert: Durch den Schulwechsel, der im Alter von 6-13 Jahren sogar zweimal ansteht, wird auch der Alltag mit all seinen Routinen und Sicherheiten durcheinander gewürfelt. Und noch etwas ändert sich mit dem Start als Schülerin oder Schüler: Richtig und Falsch sind nicht nur Bewertungskriterien in der Klassenarbeit, sondern werden auch zu wesentlichen Leitplanken, an denen sich Kinder auf ihrem Weg orientieren und auf deren Grundlage sie sich weiterentwickeln. So können sie auch immer besser einschätzen, wie sie in gewissen Situationen reagieren können oder sich verhalten sollten.
Ein wichtiger Sparringspartner hierbei sind natürlich die Freundschaften, die sich nun entwickeln, verfestigen oder auch enden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder sich jetzt immer wieder be- und entfreunden und sich so ihren Platz und ihre eigene Identität erarbeiten. Eifersucht, Wettbewerb, Gruppenzugehörigkeiten oder Vergleiche mit- und untereinander gehören zu dieser Entwicklung genauso dazu wie Fragen nach der eigenen Individualisierung, den eigenen Wünschen und nach dem, wer und was das Kind ist und sein möchte.
Auch Kreativität und Phantasie kann es jetzt gezielt einsetzen, Fakten begreifen und sie in einen Zusammenhang mit der Realität setzen. Oder um es anders auszudrücken: Die kindliche Seele öffnet sich jetzt auf ganz vielen Ebenen für Neues. Auf diesem Weg sind Sie als Eltern ein wichtiger Reisebegleiter für ihr Kind
