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Hospiz feiert einjähriges Bestehen


„Jeder Gast ist einzigartig und soll bis zuletzt in Würde leben können“, sagte sie. Das gesamte Team feierte im vollbesetzten Multifunktionsraum des Hospizes mit Ehrenamtlichen, Stifterin Dr. Sophie Schwörer, den Sozialdezernenten der Landkreise Sigmaringen und Zollernalb und geladenen Gästen.

Das Hospiz besteht mittlerweile seit etwas über einem Jahr und hat seitdem knapp 100 Menschen begleitet. „Wir sind da, wir halten die Hände, wenn es schwierig wird, spenden Trost und geben Geborgenheit“, sagt Hildegard Burger. „Hospizarbeit hat das Ziel, sterbenden Menschen ein würdiges und selbstbestimmtes Leben bis zuletzt zu ermöglichen. Wir begleiten unsere Gäste pflegerisch und medizinisch, indem wir ihre Schmerzen zu lindern versuchen. Aber wir unterstützen sie und ihre Angehörigen auch psychosozial und seelsorglich.“ Dabei versuche das Hospiz-Team auch, besondere letzte Wünsche der Gäste zu erfüllen: „Ob es ein Ausflug zum Bodensee ist, eine Nacht unter dem Sternenhimmel oder ein Frühstück mit Vanilleeis.“

Hospizleiterin Hildegard Burger (rechts) bedankt sich bei ihrem Team mit Rosen.
Hospizleiterin Hildegard Burger (rechts) bedankt sich bei ihrem Team mit Rosen. (Foto: St. Elisabeth-Stiftung)

Die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen des Hospiz Johannes bauen Beziehungen innerhalb kürzester Zeit auf und stehen Menschen bei Abschieden zur Seite. Wer aber an eine beklemmende Atmosphäre denkt, wird eines Besseren belehrt: Das Hospiz Johannes ist bunt, sowohl was die Farbe an den Wänden und die Kunstwerke im Haus als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrifft.

Das Engagement des Hospizteams und der Ehrenamtlichen hob Torsten Schillinger, Sozialdezernent des Landkreises Sigmaringen, in seinem Grußwort besonders hervor. Dem schloss sich auch Stefan Fischer, Leiter der Seelsorge bei der St. Elisabeth-Stiftung, an – die Stiftung betreibt das Hospiz Johannes: „Sie haben es geschafft, das Vertrauen der Menschen hier in der Region zu gewinnen“, sagte Stefan Fischer an das Hospizteam gerichtet. Nur einer der vielen Belege: Ein Sponsorenlauf, der über 11.000 Euro an Spenden zusammenbrachte.

„Das Leben und das Sterben sind unverfügbar“, betont Susanne Kränzle in ihrem Gastvortrag.„Das Leben und das Sterben sind unverfügbar“, betont Susanne Kränzle in ihrem Gastvortrag. (Foto: St. Elisabeth-Stiftung)

„Hospizliche Haltung und Suizidassistenz – wie passt das zusammen?“, das war das Thema eines Gastvortrags von Susanne Kränzle, Leiterin des Hospiz Esslingen und ehemalige Vorsitzende des Hospiz- und Palliativverbands Baden-Württemberg. Sie plädierte für andere Wege als den assistierten Suizid, Menschen am Ende ihres Lebens zu unterstützen – zum Beispiel eben über die verbesserte palliative Versorgung in Hospizen. Sie mache die Erfahrung, dass Menschen mit der nötigen Zuwendung oft noch einmal Kräfte entwickelten, die sie sich nicht mehr zugetraut hätten, so Kränzle: „Das Leben und das Sterben sind unverfügbar.“ Auch sei zu bedenken, welche Gefühle bei den Menschen entstehen, die beim Suizid helfen. Die Unterstützung beim Suizid könne eine erhebliche emotionale Belastung für das Pflegepersonal darstellen. Susanne Kränzle betonte zudem, dass schon die Möglichkeit eines assistierte Suizid Menschen unter Druck setzen könnte: „Viele Menschen denken am Ende ihres Lebens, dass sie zu einer Last geworden sind.“

Das von den Hauswirtschafterinnen des Hospizes vorbereitete Buffet – inklusive gestifteter Geburtstagstorte - bot den passenden Rahmen für den anschließenden Gedankenaustausch. Hans-Peter Hirthammer umrahmte die Veranstaltung musikalisch mit der Querflöte. Ein gemeinsames Segensgebet schloss die Feier ab.

Zum einjährigen Bestehen bekommt das Hospiz Johannes eine Geburtstagstorte gespendet.Zum einjährigen Bestehen bekommt das Hospiz Johannes eine Geburtstagstorte gespendet. (Foto: St. Elisabeth-Stiftung)

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