Aktuelle Meldung

Ist das Immunsystem von diesem Virus soweit geschwächt, dass der Körper Infektionen nur mehr eingeschränkt selbst bekämpfen kann, spricht man von AIDS. Wird eine HIV-Infektion behandelt, lebt es sich damit inzwischen allerdings wie mit vielen anderen chronischen Erkrankungen auch. Menschen mit HIV können einen normalen Alltag erleben. Sie sind nicht öfter krank und leisten genauso viel wie Menschen ohne HIV. Dennoch werden sie oft diskriminiert oder abgelehnt. Um daran zu erinnern und alle Menschen zur Solidarität aufzurufen, wurde 1988 der Welt-AIDS-Tag ins Leben gerufen, der seitdem jährlich am 1. Dezember stattfindet.

Im Fokus des Welt-AIDS-Tags steht das Motto „Solidarität statt Diskriminierung“. Um Menschen mit HIV vor Diskriminierung zu schützen, ist es jedoch wichtig, die Krankheit zu verstehen – beispielsweise den Unterschied zwischen HIV und AIDS. „HIV greift das Immunsystem an. Es wird hauptsächlich durch den Austausch von Körperflüssigkeiten wie Blut und bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen“, sagt Ärztin Dr. Barbara Schmidt vom Fachbereich Gesundheit des Landratsamts Sigmaringen. Bleib eine HIV-Infektion unbehandelt, könne das zu AIDS führen. „AIDS ist das Endstadium einer unbehandelten HIV-Infektion, bei der das Immunsystem stark geschwächt ist.“ Menschen mit AIDS seien anfälliger für schwerwiegende Infektionen und Erkrankungen. Oft litten sie an Lungenentzündungen oder Tumorerkrankungen. „Es können aber auch andere Erkrankungen auftreten.“

Zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen bietet der Fachbereich Gesundheit eine Sprechstunde an. Dabei informiert Barbara Schmidt persönlich oder telefonisch über Ansteckungsrisiken und Schutzmöglichkeiten. Neben einem kostenlosen HIV-Test werden in der Sprechstunde auch andere kostenlose Tests, etwa auf Chlamydien- und Gonokokken-Infektionen durchgeführt. Die Sprechstunde findet donnerstags ab 14 Uhr statt. Termine werden anonymisiert unter der Telefonnummer 07571/102-6401 vergeben.

Wissenswerte Fakten zu HIV:

• Medikamente können die Vermehrung des HIV verhindern und damit den Ausbruch von AIDS stoppen.
• Die Lebenserwartung von Menschen mit dem HIV ist bei erfolgreicher Behandlung vergleichbar mit Menschen ohne HIV.
• Menschen in erfolgreicher Behandlung gelten als nicht infektiös. In Deutschland sind das etwa 95 Prozent aller Menschen mit HIV, die sich in Behandlung befinden.
• Das HI-Virus ist weniger übertragbar als andere Viren oder Bakterien. Es wird nicht durch engen Hautkontakt und auch nicht über die Luft übertragen.
• Das HI-Virus wird zu 90 Prozent sexuell übertragen. Schutz davor bieten beispielsweise Kondome. Diese schützen zusätzlich vor anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen wie Chlamydien oder Gonorrhoe (Tripper).
• Die Gefahr der Übertragung von Infektionen bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr stellt nach wie vor ein aktuelles und ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar.

Weitere Fragen zum Thema beantwortet Dr. Barbara Schmidt vom Fachbereich Gesundheit unter der Telefonnummer 07571/102-6401.