Neue Baumarten bestehen Stresstest
Deshalb ist der Waldumbau mit klimaangepassten Baumarten eine wichtige und notwendige Aufgabe bei der Waldbewirtschaftung. Auf einer Erstaufforstungsfläche nördlich von Menningen haben Försterin Lena Wibbelt und ihr Kollege Jeremias Böhler vom Fachbereich Forst des Landratsamts Sigmaringen einen wichtigen Beitrag dazu geleistet – und ein breites Spektrum aus heimischen und nichtheimischen Baumarten gepflanzt.
Zu den sogenannten fremdländischen Baumarten gehören etwa die Douglasie, die Roteiche und die Japanische Lärche. Diese Arten werden schon seit einiger Zeit im Wald der Stadt Meßkirch angebaut und liefern hochwertiges Schnittholz für die Sägewerke in der Region. Darüber hinaus wurden auf der Fläche in Menningen auch exotische Bäume gepflanzt, die bislang in den Wäldern Baden-Württembergs eher selten zu finden sind. Dazu zählen zum Beispiel der Baumhasel, die Platane, der Tulpenbaum, die Nordmanntanne und die Zerreiche. Zusammen mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg soll auf einem Teil der Aufforstungsfläche erforscht werden, ob sich diese Bäume für den künftigen Anbau in unseren Wäldern eignen.
Försterin Lena Wibbelt und ihr Kollege Jeremias Böhler verschaffen sich einen eigenen Eindruck von der Erstaufforstungsfläche nördlich von Menningen. Die Dürreperiode im Juni und Juli hat die Mischung aus einheimischen, seltenen und exotischen Baumarten dort gut überstanden.
Um zu verhindern, dass Rehe die jungen Triebe der Pflanzen verbeißen, wurde ein Zaun um die Versuchsfläche errichtet. Die restlichen verbissgefährdeten Bäume werden durch sogenannte alternative Wuchshüllen aus Holz und Vlies geschützt. Diese Wuchshüllen bestehen vollständig aus natürlichen Materialien und sind daher umweltfreundlicher als die bislang verwendeten Kunststoffwuchshüllen.
Darüber hinaus wurde um die Fläche ein Waldrand mit Laubhölzern und Sträuchern angelegt. Die dabei gepflanzten Elsbeeren, Kirschen, Spitzahorne und Speierlinge erhöhen die Vielfalt an heimischen Baumarten und bieten zusätzlich einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Insekten- und Vogelarten.
Ein erster Stresstest für den noch jungen Wald war die Dürreperiode im Juni und Juli. Mit den anschließenden Regenfällen hat sich die Situation dann wieder ein wenig entspannt. Bei solch langanhaltenden Dürreperioden müssen die neu eingeführten Baumarten ihre Widerstands- beziehungsweise Anpassungsfähigkeit bei extremen Wetterbedingungen unter Beweis stellen. Da Bäume unterschiedlich auf Sommertrockenheit reagieren, erwies sich die Mischung aus einheimischen, seltenen und exotischen Arten zur Schaffung klimastabiler Wälder als gute Entscheidung.
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