Abschluss der energetischen Sanierungsarbeiten am Berufsschulzentrum Willi-Burth-Schule, Bad Saulgau
Symbolische Schlüsselübergabe nach Abschluss der energetischen Sanierung der Willi-Burth-Schule
Der Gebäudekomplex mit 850 Schülern wurde in mehreren Bauabschnitten im Zeitraum von Juli 2018 bis Mitte 2022 zu einem Energiesparbau umgebaut.
Vorhaben liegt im Kostenrahmen und Terminplan
Rund 16 Millionen Euro waren für die Maßnahme eingeplant. Von diesen Kosten werden 6,961 Mio. € über Fördermittel des Bundes (Kommunalinvestitionsförderungsgesetz zur Verbesserung der Schulinfrastruktur) sowie ca. 0,6 Mio. € über Fördermittel des Landes aus dem Programm Klimaschutz-Plus gedeckt.
„Ich bin dem Kreistag sehr dankbar, dass er entschlossen gehandelt und einen schnellen Baubeschluss gefasst hat. So konnten wir schnell die vorbereiteten Förderanträge einreichen und in den Genuss von Fördermitteln kommen“, so Landrätin Stefanie Bürkle.
Diese Kosten werden nach heutigem Stand mit ca. 300.000 Euro unterschritten. Das ist ein gemeinsamer Verdienst der intensiven Kostensteuerung durch die beteiligten Architekten und Planer und der hausinternen Projektleitung, trotz Corona-Pandemie und zusätzlicher vom Kreistag freigegebenen Maßnahmen wie dem Einbau einer Lüftungsanlage und der Erneuerung der Dachverglasungen in den Werkstätten.
Überzeugende Klimabilanz
Auf dem Dach der Willi-Burth-Schule wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von knapp 200 kWp installiert. Sie erzeugt rund 185.000 kWh Strom im Jahr. Mit der Zusatzdämmung aus Steinwolle und der Erneuerung der Dachdämmung, der Kompletterneuerung der Fenster sowie der Erneuerung der Fassadeverkleidung mit Keramikplatten und Schiefertafeln wird bei der energetischen Sanierung ein KfW 70-Standard erreicht.
Aufgrund der PV-Anlage und der Sanierung werden rund 121 Tonnen CO² jährlich eingespart. Das entspricht einer Reduzierung von rund 74 Prozent gegenüber dem Stand vor Sanierung.
„Das Schulzentrum wird zum Energiespargebäude. Wir bieten den Schülerinnen und Schülern ein attraktives Lernumfeld und tun gleichzeitig etwas Gutes für unsere Umwelt. Wir investieren also im doppelten Sinne gut in die Zukunft unseres Landkreises“, sagt Landrätin Stefanie Bürkle.
Mit der Vergrößerung des Aufzuges und der Erweiterung bis ins oberste Geschoss wird das Gebäude zudem barrierefrei. Gleichzeitig wurden die Baumaßnahmen zur Erneuerung der IT- Infrastruktur genutzt, um die Schule fit für die Digitalisierung zu machen.
Mit dem Einbau dezentraler Zu- und Abluftanlagen in den Klassenzimmern, sowie den zentralen Räumen kann eine gute Luftqualität erzeugt und damit optimale Lernbedingungen sichergestellt werden. „Ich bin froh, dass der Kreistag der Empfehlung der Verwaltung zum Einbau der Lüftungsgeräte gefolgt ist. Spätestens mit Beginn der Corona Pandemie hat sich diese zukunftsorientierte Entscheidung als absolut richtig erwiesen und hat die Weitsicht des Kreistags bestätigt“, so Helmut Göppel-Wentz, der für das Projekt zuständige Fachbereichsleiter im Landratsamt.
Bereits im Oktober 2020 konnte mit der Fertigstellung der Mensa ein erster Bauabschnitt der umfangreichen Arbeiten abgeschlossen und im Rahmen einer kleinen Feier von den Planern an den Landkreis als Bauherrn übergeben werden.
Neben einer modernen Produktionsküche mit den zugehörigen Kühl- und Lagerräumen sind im Zuge der Umbauarbeiten in der Mensa helle und einladende Räumlichkeiten entstanden. Hier finden bis zu 110 Personen Platz und können sich an der Ausgabetheke mit frisch zubereiteten Speisen versorgen.
Umbau im laufenden Betrieb
Alle Bereiche der Willi-Burth-Schule mit Ausnahme des Bereichs der Werkstatt Raumausstatter waren von den Arbeiten tangiert. Die Bauarbeiten konnten daher aufgrund des Volumens von rund 12.500 m² nicht ausschließlich in die Ferien gelegt werden, sondern mussten in den laufenden Schulbetrieb eingebunden werden. Um die Beeinträchtigung für Lehrer und Schüler so gering wie möglich zu gestalten, haben Schulleitung, Planer und Landratsamt in enger Abstimmung ein Konzept erarbeitet, in dem auch die Prüfungsphasen berücksichtigt wurden.
So erfolgte die Erneuerung der Fassade einschließlich Rückbau der bestehenden Konstruktion in Abschnitten und arbeitete sich in Segmenten getaktet um das Gebäude herum. Die betroffenen Bereiche wurden dabei jeweils in Interims-Klassenzimmer ausgelagert, die auf dem Sportgelände des Berufsschulzentrums Bad Saulgau erstellt wurden.
