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Landrätin

Primärversorgungszentren


Seit dem Beschluss des Kreistags am 14. März, die ambulante Gesundheitsversorgung im Landkreis zu stärken, arbeiten Landrätin Stefanie Bürkle, Bürgermeisterin Doris Schröter und Bürgermeister Thomas Kugler gemeinsam mit den SRH Kliniken, der Ärzteschaft vor Ort und der AOK daran, Primärversorgungszentren in Bad Saulgau und Pfullendorf aufzubauen. Der erste Schritt ist nun getan: Beim Sozialministerium wurden die Förderanträge eingereicht. Das Land möchte diese neuartige Form der Gesundheitsversorgung etablieren und Kreise und Kommunen, die hier vorangehen, unterstützen. Die Beteiligten erhoffen sich Fördergelder in Höhe von jeweils bis zu 200.000 Euro je Zentrum.

„Der Gedanke ist, dass wir im Interesse der Menschen, die medizinische Hilfe benötigen, ambulante Strukturen etablieren, die die verschiedenen Gesundheitsdienstleistungen von der Beratung über die Diagnose und Behandlung bis hin zur Nachbetreuung eng untereinander verknüpfen. Mit Hilfe der Anträge wollen wir gemeinsam mit vielen Akteuren ein Bündel an Angeboten für die Menschen im Raum Pfullendorf und Bad Saulgau erarbeiten,“ so Landrätin Stefanie Bürkle.

Die Primärversorgungszentren sollen Anlaufstellen werden, bei denen Bürgerinnen und Bürger über Behandlungsmöglichkeiten und Angebote in der Region aufgeklärt werden und bei der Organisation der Behandlung unterstützt werden. „Wir denken hier vom Patienten her. Für sie soll es einfacher werden, die Behandlung zu erhalten, die sie brauchen“, erklärt Landrätin Stefanie Bürkle. Hierfür soll die Stelle eines „Caremanagers“ neu geschaffen werden. Er soll Ansprechpartner sowohl für Patienten, als auch für Dienstleister im Gesundheitssektor sein. Seine Hauptaufgabe: Angebot und Nachfrage optimal abstimmen, Doppelbehandlungen und lange Wege vermeiden, einen strukturierten und engen Informationsaustausch zwischen Ärzten, Therapeuten und dem Krankenhaus organisieren.

Die gesamte Versorgung im Landkreis soll der neu geschaffene Gesundheitsförderer optimieren. Er stimmt die ärztlichen und therapeutischen Angebote im Landkreis ab. „Wir möchten damit behandelnde Ärzte und Therapeuten entlasten, so dass sie mehr Zeit haben zu behandeln. Durch eine enge Vernetzung und optimierte Strukturen wollen wir es schaffen, auch zusätzliche Ärzte und Therapeuten zu gewinnen. Mit dem sektorenübergreifenden Modell der Familiengesundheitszentren haben wir hier bereits sehr gute Erfahrungen gemacht,“ beschreibt Bürkle das Ziel.

Dr. Bettina Boellaard, Vorsitzende der Kreisärzteschaft, begrüßt das Engagement: „Kreisweit sind aktuell 20 Hausarztsitze und mehrere Facharztsitze unbesetzt, in vielen Praxen steht zudem ein Generationswechsel bevor. Wir nehmen die Unterstützung des Landkreises und der beiden Städte dankend an. Mit der Unterstützung des Landkreises sowie den Städten und Gemeinden kann es gelingen, attraktive Praxisstrukturen zu schaffen, Fachpersonal zu gewinnen und so den Bürgerinnen und Bürgern auch weiterhin eine gute Versorgung anbieten zu können.“

Bürgermeisterin Doris Schröter sieht für das neuartige Modell des Primärversorgungszentrums beste Voraussetzungen in Bad Saulgau: „Bad Saulgau ist als Gesundheitsstadt eine bekannte und geschätzte Adresse. Der Standort ist weit über die Stadt hinaus als Zentrum verschiedener medizinischer Angebote bekannt. Es ist wichtig die vorhandenen Potentiale zu nutzen und jetzt die ambulanten Strukturen weiter auszubauen. Durch ein breites Angebot im Primärversorgungszentrum, eine gute Vernetzung und die Unterstützung der Beteiligten, wollen wir den Standort attraktiv für Ärzte und andere Akteure aus dem Gesundheitssektor gestalten und vor allem eine gute medizinische Versorgung der Bevölkerung gewährleisten.“

Auch in Pfullendorf hält Bürgermeister Thomas Kugler die Voraussetzungen für ein Primärversorgungszentrum für optimal: „Mit einem Primärversorgungszentrum kann das bestehende Krankenhaus in Ergänzung mit der Psychiatrie weiter mit Leben sinnvoll betrieben werden.

Durch das breite, mögliche Angebot kann die ambulante Versorgung deutlich gestärkt werden, dies wäre ein Profit für alle.“

Um mit den Primärversorgungszentren Vorreiter für andere Landkreise zu sein, sollen die neuen Angebote von einer der SRH-Hochschulen wissenschaftlich begleitet werden. Die AOK will die Anträge konzeptionell bei der Erarbeitung neuer Vergütungsmodelle unterstützen.

Aus den bisherigen Gesprächen wird deutlich, dass das Engagement aller Akteure des Gesundheitswesens zum Gelingen der Primärversorgungszentren notwendig sein wird.

Bürkle, Schröter und Kugler betonen: „Wir packen gemeinsam an, um die Patientenversorgung im ganzen Landkreis zu verbessern. Bad Saulgau und Pfullendorf bringen optimale Voraussetzungen mit, um Vorreiter bei den Primärversorgungszentren in Baden-Württemberg zu sein. Diese Chance möchten wir nutzen.“