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Neue Unterkunft für Geflüchtete soll in Mengen entstehen


Aufgrund des verstärkten Zugangs von Geflüchteten seit letztem Sommer muss der Landkreis Sigmaringen weitere Unterbringungsplätze aufbauen. Die Zugangszahlen haben sich im zurückliegenden Jahr im Vergleich zu 2020 mehr als verdoppelt. 2021 verzeichnete Baden-Württemberg 14.442 Neuzugänge von Asylantragstellern, im Jahr 2020 waren es 6.825 Personen, die erstmals einen Asylantrag gestellt haben und im Jahr 2019 waren es 10.272 Geflüchtete. Dieser Anstieg macht sich auch im Landkreis Sigmaringen bemerkbar.

Bleiben die Zugangszahlen auf diesem hohen Niveau, werden die zur Verfügung stehenden Unterbringungsplätze in den beiden Gemeinschaftsunterkünften in Sigmaringen bis spätestens im März 2022 voll belegt sein. Dort können derzeit, unter Beachtung der Corona-Lage 117 Menschen untergebracht werden.

Es wurde intensiv nach geeigneten Immobilien gesucht, die ausreichend Platz und die notwendige Infrastruktur für die gemeinschaftliche Unterbringung von Geflüchteten bieten. „Bei den uns angebotenen Objekten hätte noch viel umgebaut und saniert werden müssen. Insbesondere beim Brandschutz bestand Nachholbedarf. Bei einzelnen Objekten war auch die Lage und die fehlende Infrastruktur ein Ausschlusskriterium“ berichtet die Erste Landesbeamtin Claudia Wiese.

Doch die Zeit drängt. Deshalb hat sich der Landkreis dazu entschlossen, in einem ersten Schritt die vom Land zugewiesenen Flüchtlinge und Schutzsuchenden in geeigneten Wohncontainern unterzubringen. Es soll eine einstöckige Anlage für zunächst 24 Monate angemietet werden, die ausreichend Platz für rund 50 Personen bietet.

Auf den Aufruf des Landkreises hat die Stadt Mengen ein Grundstück in der Bussenstraße angeboten, das insbesondere hinsichtlich Lage und Erreichbarkeit von Versorgungseinrichtungen wie beispielsweise Supermärkten gut geeignet wäre. Aktuell plant der Landkreis einen Bauantrag für die Errichtung einer temporären Wohnanlage in Modulbauweise zur gemeinschaftlichen Unterbringung von Geflüchteten auf dem Flurstück 500/1 in der Bussenstraße einzureichen. Die Vorarbeiten zum Bauantrag laufen auf Hochtouren. Das Land hat bereits grünes Licht zu dem Vorhaben gegeben. „Wir freuen uns über die rasche Zustimmung des Landes und hoffen, dass wir bereits im Laufe des Monats März dieses Jahres Geflüchteten eine Unterkunft in Mengen anbieten können. Die soziale Betreuung der Schutzsuchenden soll wie in Sigmaringen über die Fachkräfte des Caritasverbandes sichergestellt werden. Und der Landkreis wird auch eine Heimleitung vor Ort einrichten“, berichtet Wiese.

„Ich danke der Stadt Mengen für die überaus konstruktive und partnerschaftliche Bereitschaft uns hier zu unterstützen. Mit den 50 Plätzen, die wir dort schaffen könnten, dürften wir, sofern die Zugangszahlen auf dem aktuellen Niveau bleiben, bis etwa Juli 2022 genügend Unterbringungskapazitäten haben“, so Claudia Wiese. Der Landkreis ist also weiterhin auf der Suche nach weiteren Unterkünften.

„Die Stadt Mengen war dem Landkreis bereits 2015 bei der Einrichtung einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge behilflich.“, berichtet Mengens Bürgermeister Stefan Bubeck. „Seit dieser Zeit gibt es in unserer Stadt einen Arbeitskreis aus Ehrenamtlichen, die die Flüchtlinge begleiten und deren Integration unterstützen. Als weltoffene Stadt pflegt Mengen eine Willkommenskultur, die geprägt ist von Toleranz, Offenheit und Herzlichkeit. Wie 2015 werden wir auch jetzt gerne wieder Flüchtlinge aufnehmen und Ihnen die Teilhabe an unserer Bürgergemeinschaft ermöglichen.“