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Ausstellung „Souvenirs, Souvenirs“


Ausstellungseröffnung Souvenirs

Interessiert lauschten die Besucherinnen und Besucher der Vernissage den Ausführungen der Ausstellungskuratorin über das biografische Erinnern und die Geschichte der gezeigten Erinnerungsstücke. (Foto: Reiner Löbe)

Biografische Erinnerungsstücke von Menschen aus dem Landkreis Sigmaringen“ zu sehen. Sie ist Teil des kreisweiten Kulturschwerpunkts „Erinnern im Landkreis Sigmaringen“, ein Thema, das anlässlich des Kriegsendes vor 75 Jahren gewählt wurde. Im Gegensatz zu den Veranstaltungen, die sich mit dem Erinnern im öffentlichen und gesellschaftlichen Raum beschäftigen, ist diese Ausstellung dem individuellen, autobiografischen Erinnern gewidmet. Nicht die offizielle Gedenkkultur und die kollektive Erinnerung an historische Ereignisse, bedeutsame Begebenheiten oder bekannte Persönlichkeiten, sondern das individuelle Zurückdenken, der private Lebensrückblick stehen hier im Fokus des Interesses.

In sieben Ausstellungsstationen sind Objekte von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Landkreis Sigmaringen zu sehen, die symbolisch oder ganz real für eine Erinnerung aus deren Leben stehen. Aus welcher Lebensphase oder welchem Lebensbereich sie ihre Erinnerungsstücke auswählen, stand den Leihgeberinnen und Leihgebern völlig frei. So kam eine bunte, vielfältige Mischung höchst unterschiedlicher Gegenstände zusammen, die eines gemeinsam haben: dass sie für ihre Besitzerinnen und Besitzer eine Erinnerung an Ereignisse, Menschen, Orte oder Situationen aus ihrem Leben verkörpern, die für sie bedeutsam und prägend waren. Und dass ihr Anblick oder die Beschäftigung mit ihnen Gefühle und Assoziationen auslöst, die mit diesen Erfahrungen verknüpft sind. Viele Gegenstände sind Ausdruck der Erinnerung an die Kindheit, das Elternhaus und die Herkunftsfamilie, andere an die Jugend- und Ausbildungszeit, andere wiederum an den beruflichen Werdegang oder das gesellschaftliche Engagement. So erinnert ein Arbeitsoverall an eine Reise zu archäologischen Ausgrabungen in Nepal in den 1990er Jahren, Streichholzschachteln, ein Bierkrug und eine Zigarrenkiste an die Gastwirtschaft der Eltern in den 1950er Jahren, ein auf Birkenholz geschriebener Brief an die Verbundenheit mit dem abwesenden, sich im Krieg befindenden Vater, ein Hörrohr an die Ausbildung zur Hebamme oder ein Apothekenschränkchen an die Fürsorge der Mutter um nur einige Beispiele zu nennen.

Hinter jedem Erinnerungsstück steckt ein Stück Lebensgeschichte. Die Geschichte und Bedeutung der Objekte als Teil der individuellen Biografie wird auf Textfahnen ausführlich dargestellt. Ergänzend zu den Texten gibt es Porträtaufnahmen der Leihgeberinnen und Leihgeber, die die Personen, die hinter den Erinnerungsstücken stehen sichtbar machen und den subjektiven Charakter von Erinnerung unterstreichen.

Die Ausstellung ist bis 30. Januar 2022 jeweils von Freitag bis Sonntag sowie feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Für den Besuch der Ausstellung gelten die aktuellen Corona-Regeln: medizinischer Mund- Nasenschutz, 3G-Nachweis (geimpft, genesen, getestet mit PCR-Nachweis), Hinterlassung der Kontaktdaten.