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Augen-Blicke – 049


Die uns beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln auferlegte und bei vielen anderen öffentlichen Begegnungen und Anlässen empfohlene Maskenpflicht verändert im wahrsten Sinn des Wortes unseren Blick aufeinander. Anstelle des ganzen Gesichtes, in dessen Mimik wir die Freude, die Angst oder auch den Ärger des anderen abzulesen gelernt haben, sehen wir jetzt nur noch die unverhüllt gebliebenen Augen. Es sind Augen-Blicke, die sich uns bieten: zum einen den Blick in die Augen des anderen als wichtigen Teil von zwischenmenschlicher Kommunikation und Begegnung; zum anderen aber auch die Einladung, im Augenblick zu leben, sich der Freude und Schönheit des Moments hinzugeben, das Heute zu genießen anstelle von Sorgen und Befürchtungen über die Gefahren und möglichen Risiken und Katastrophen von morgen, die im besten Fall dann doch ausbleiben.
 
In diesem Sinne möchte ich das Gedicht „Augenblick“ mit Ihnen teilen, das meine Frau Irene in den letzten Tagen beim Blick in die Augen von Menschen verfasst hat.
 
 

Augenblick

von Irene Hedwig Weber
 
In Deinem Gesicht
steht Angst geschrieben -
das Gegenteil von Lieben.
 
Schau mir in die Augen -
ich schenke Dir mein Lächeln
- trotzdem -
und der Augenblick ist schön.
 
 
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Edwin Ernst Weber