Kiesabbau

Aufgrund der Gletschervorstöße während der Eiszeiten aus den Alpen in das oberschwäbische Alpenvorland verfügt der Landkreis Sigmaringen über überdurchschnittlich hohe Kies- und Sandvorkommen. Insbesondere für die Bauwirtschaft sind Kiese und Sande nach wie vor unverzichtbare Rohstoffe. Die bedeutendsten Kiesvorkommen liegen im südlichen Landkreis mit den Schwerpunkten bei Krauchenwies, Ostrach und Pfullendorf.
 
Insgesamt werden im Landkreis von 14 Abbauunternehmern 20 Kieslagerstätten betrieben. Der Flächenumfang umfasst ca. 302 ha.

Geplant sind derzeit großflächige Erweiterungen im Waldgebiet Wagenhart bei Ostrach sowie auf Gemarkung Krauchenwies.

Die Rohstoffgewinnung bringt Belastungen des Umfeldes mit sich. Zum Schutz von Mensch und Umwelt sind deshalb im Rahmen der umfangreichen Genehmigungsverfahren Belange des Grund-wasser-, Natur-, Boden- und Immissionsschutzes zu prüfen. Die Folgenutzung ist mit den Interessen der Forst- und Landwirtschaft sowie des Naturschutzes abzustimmen.
 
Die Kiesförderung erfolgt sowohl im Trockenabbau wie auch im dauerhaften Nassabbau. Trockenabbaustätten werden größtenteils mit unbelastetem Erdaushub wiederverfüllt und der ursprünglichen Nutzung zurückgeführt.
Dauerhafte Nassabbaustätten bleiben nach Abbauende als Seen erhalten. Ehemalige Kiesnassabbaustätten wie z.B. der Linzgauseepark oder die Krauchenwieser Seenplatte haben sich zu attraktiven Naherholungsgebieten entwickelt. Auch für den Naturschutz konnten wertvolle Flächen gewonnen werden.
 
Für Trockenabbautätigkeiten wird eine bau- und naturschutzrechtliche Genehmigung benötigt. Nassabbauvorhaben bedürfen der wasserrechtlichen Planfeststellung. Aufgrund der großflächigen Planungen werden die Genehmigungsvorhaben zumeist unter Einbeziehung der Öffentlichkeit durchgeführt.
 
Weiter gibt es im Landkreis acht Abbaustätten für Lehm, Ton, Quarzsand und Ziegel, die der Aufsicht des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) unterliegen.