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Straßenwärter-Azubi ist Landesbester


Früh aufstehen für den Winterdienst, kräftig mit anpacken beim Instandsetzen von Straßen, Arbeit bei Wind und Wetter unter freiem Himmel – bei einer Jobbeschreibung, bei der andere womöglich skeptisch die Nase rümpfen, geht Björn Hofmann das Herz auf. „Ich freue mich jeden Tag auf die Arbeit. Immer wieder aufs Neue“, sagt der 36-Jährige, der beim Landkreis Sigmaringen vor Kurzem die Ausbildung zum Straßenwärter als bester Azubi in ganz Baden-Württemberg abgeschlossen und seinem Berufsleben damit noch einmal eine völlig neue Richtung gegeben hat.

Gelernt hat Hofmann eigentlich etwas ganz Anderes: Nach dem Realschulabschluss entschied er sich für eine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe. „Schon mein Vater hat als Schwimmmeister gearbeitet“, sagt er. „Ich selbst habe damals aber eher genommen, was ich kriegen konnte.“ Was nicht heißt, dass die Arbeit ihm keinen Spaß gemacht hat. Nach der Ausbildung im hessischen Fulda arbeitete Hofmann acht Jahre lang im bayrischen Bad Neualbenreuth. Er absolvierte die Meisterprüfung und wurde stellvertretender Betriebsleiter in Immenstaad.

Und dennoch: „Ich wollte etwas Neues ausprobieren“, sagt Björn Hofmann. Ab April 2019 tourte er in einem selbst ausgebauten Camper gemeinsam mit seiner Frau durch Europa – bis die Corona-Pandemie die weiteren Reisepläne jäh durchkreuzte. Wie es beruflich für ihn weitergehen sollte, stand zu diesem Zeitpunkt allerdings schon fest. „Für mich war klar: Wenn ich noch einmal etwas Neues mache, dann werde ich Straßenwärter.“

Landesbester Straßenwärter arbeitet für den Landkreis Sigmaringen

Eher durch Zufall war Hofmann an seinen neuen Berufswunsch geraten. Losgelassen hat er ihn trotzdem nicht mehr. „Als ich in Immenstaad Schwimmkurse für Kinder gegeben habe, bin ich mit einem Vater ins Gespräch gekommen, der als Straßenwärter gearbeitet hat“, sagt Hofmann. „Jedes Mal, wenn er seine Tochter abgeholt hat, hat er mir etwas Neues über seinen Beruf berichtet.“ Gereizt habe ihn zum Beispiel die Aussicht, draußen zu arbeiten, aber nicht mehr nur an einem Ort. Vielmehr noch habe ihn allerdings die Kombination verschiedener Handwerksberufe interessiert. „Mauern, Pflastern, Betonieren, Holz und Metall verarbeiten: Zum Beruf des Straßenwärters gehört alles mit dazu.“

Beim Landkreis Sigmaringen bewarb sich Björn Hofmann auf einen Ausbildungsplatz. „Die tolle Atmosphäre beim Vorstellungsgespräch und die Aussicht, weiter in der Bodenseeregion arbeiten zu können, haben mich überzeugt“, sagt er. Im September 2020 trat Hofmann seine Ausbildung an: im Fachbereich Straßenbau des Sigmaringer Landratsamts, an der Berufsschule und am Ausbildungszentrum der Straßenbauverwaltung in Nagold.

„Auch die Theorie deckt einen breiten Bereich ab: vom technischen Zeichnen über Mathematik bis hin zu Materialkunde. Es wird also nie langweilig“, sagt Hofmann. In der Praxis habe er seine handwerklichen Fähigkeiten erweitern und vertiefen können. Besonders viel Spaß habe ihm der Umgang mit den verschiedenen Maschinen gemacht. „Jede Jahreszeit hat ihre Besonderheit“, sagt Björn Hofmann, der inzwischen in Sigmaringen-Laiz wohnt. „Ich mag auch die Arbeit bei rauem Wetter. Vor allem aber gefällt es mir, die Ergebnisse meiner Tätigkeit zu sehen.“

Wie sehr Björn Hofmann die Arbeit gefällt, schlug sich auch in seinen Prüfungsergebnissen nieder: Diese fielen so gut aus, dass er die dreijährige Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen konnte. Im Februar 2023 nahm er in Nagold sein Prüfungszeugnis und sein Berufsschulzeugnis in Empfang – und wurde als jahrgangsbester Straßenwärter in ganz Baden-Württemberg ausgezeichnet. „Dass wir den Jahrgangsbesten in unseren Reihen haben, macht uns natürlich stolz“, sagt Robert Mravinec, Leiter des Fachbereichs Straßenbau beim Landratsamt. „Wir hoffen, dass uns Herr Hofmann lange erhalten bleibt.“

Sorgen muss sich Mravinec diesbezüglich allerdings nicht machen. „Ich freue mich jeden Tag darauf, bei der Arbeit rauszukommen und Verantwortung zu übernehmen“, sagt Björn Hofmann. Der Landkreis Sigmaringen biete ihm einen attraktiven Arbeitsplatz. „Deshalb bleibe ich gerne“, sagt er. Deshalb, aber auch, weil er mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leiste. „Ich trage dazu bei, dass die Bürgerinnen und Bürger in ihrem Alltag sicher über unsere Straßen im Landkreis von A nach B kommen.“

Informationen zur Ausbildung zum Straßenwärter und zu den anderen Ausbildungsberufen beim Landkreis Sigmaringen gibt es auf der Internetseite karriere.landkreis-sigmaringen.de.

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