Veranstaltung

Frauenaufbruch in der Kommunalpolitik

Do., 14. März 2019
20:00 Uhr
Das Datum dieser Veranstaltung liegt in der Vergangenheit

Vortrag von Doris Astrid Muth M.A.
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Beschreibung
Zum Vortrag „Frauenaufbruch in der Kommunalpolitik: Gemeinde- und Kreisrätinnen im Landkreis Sigmaringen von den 1920er Jahren bis heute“ lädt das Kreiskulturforum zusammen mit weiteren Partnern am Donnerstag, 14. März 2019, 20 Uhr, in das Kulturzentrum Alter Schlachthof in Sigmaringen ein. Referentin ist die Historikerin Doris A. Muth vom Kreisarchiv Sigmaringen. Der Eintritt zum Vortrag, der als Beitrag zum  kreisweiten Kulturschwerpunkt „Demokratie und Freiheit“ angeboten wird, ist frei, Spenden für die Arbeit des Kreiskulturforums sind willkommen.
 
Vor genau 100 Jahren durften Frauen in Deutschland erstmals wählen und gewählt werden. Am 12. November 1918 hatte der Rat der Volksbeauftragten das aktive und passive Wahlrecht für Frauen und Männer im Alter von mindestens 20 Jahren verkündet. Ihre neu gewonnen Rechte konnten Frauen erstmals am 19. Januar 1919 bei der Wahl zur verfassunggebenden Nationalversammlung ausüben. Und ein hoher Anteil von ihnen machte auch tatsächlich davon Gebrauch. 87,7 Prozent der wahlberechtigten Frauen gaben ihre Stimme ab. Von den 423 Abgeordneten, die in die Weimarer Nationalversammlung einzogen, waren 37 Frauen, was einem prozentualen Anteil von 8,7 % entsprach. Wahlen zu den Gemeinderäten und Bürgerausschüssen folgten in den verschiedenen deutschen Ländern, so auch in Württemberg, Baden und Preußen-Hohenzollern, noch im selben Jahr nach.
 
Mit der Einführung des Frauenwahlrechts ging ein erster Aufbruch der Frauen in die Politik einher, der jedoch nicht von langer Dauer war und spätestens mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 endete. Ein zweiter Frauenaufbruch, nachhaltiger und dauerhafter als der erste zur Zeit der Weimarer Republik, fand in den 1980er Jahren statt, als Frauen in größerer Zahl und kontinuierlich in die Parlamente und Vertretungen auf Bundes-, Landes-, Landkreis- und Gemeinde- Ebene einzogen. Es waren Frauen, die sich nicht mehr wie ihre Vorgängerinnen auf die Rolle der sozial und karitativ engagierten Politikerin festlegen ließen, sondern von der Frauenbewegung der 1970er Jahre geprägt waren und sich die Forderung nach Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen auf die Fahnen geschrieben hatten. 
 
Inwiefern der Frauenaufbruch der 1920er und 1980er Jahre seinen Widerhall auf kommunaler Ebene im Gebiet des heutigen Landkreises Sigmaringen gefunden hat, dieser Frage ist die Doris A. Muth nachgegangen. Über die Ergebnisse ihrer Spurensuche nach den kommunalpolitischen Pionierinnen im Kreis Sigmaringen wird sie in ihrem Vortrag „Frauenaufbruch in der Kommunalpolitik“ berichten. Dabei wird sie zwei Protagonistinnen eingehender vorstellen: Fanny Fritz, die von 1919 bis 1924 als erste Frau dem Saulgauer Stadtrat angehörte, sowie die langjährige Kreisrätin Elisabeth Volk, die exemplarisch für den Aufbruch der Frauen in die Kommunalpolitik in den 1980/90er Jahren steht. Thematisiert werden die Voraussetzungen, Bedingungen und Strukturen der kommunalpolitischen Partizipation von Frauen als auch die Frage nach deren Unterrepräsentanz in den politischen Gremien bis heute.


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Kosten
Eintritt frei, Spenden erbeten
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Veranstalter
Kreiskulturforum, Frauennetzwerk des Landkreises Sigmaringen, Evang. Erwachsenenbildung Oberschwaben, Ateliers im Alten Schlachthof Sigmaringen
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