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Sonderführung zum Gögginger Urbar von 1744 verbindet Restaurierung und Ortsgeschichte

Ausstellung „Das Gedächtnis des Landkreises“ in der Kreisgalerie

Goegginier Urbar von 1744

Die älteste bisher bekannte Dorfansicht von Gögginger von 1781 befindet sich im Frontispiz des Gögginger Urbars von 1744 (Vorlage: Gemeindearchiv Göggingen II Bände Nr. 330)

Das Kreisarchiv Sigmaringen: Aufgaben, Bestände und ausgewählte ‚Schätze‘“ ein. Restaurator Matthias Raum und Kreisarchivar Dr. Edwin Ernst Weber werden am Beispiel des Gögginger Urbars von 1744 Einblicke in die Konservierung und Restaurierung von Archivgut geben. Als Anschauungsbeispiel dient das im vergangenen Jahr im Auftrag der Gemeinde Krauchenwies von der Restaurierungswerkstatt Raum in Römerstein mit hoher handwerklicher Kunst und beträchtlichem Arbeits- und Zeitaufwand wunderbar wieder instandgesetzte Besitz- und Abgabenverzeichnisses des damals fürstenbergischen Untertanendorfes Göggingen aus der Mitte der 18. Jahrhunderts. Restaurator Raum wird erläutern und demonstrieren, wie einzelne besonders schadhafte Seiten dabei durch Anfaserung wieder stabilisiert und vervollständigt, der Buchblock neu geheftet und vernäht und der ramponierte Buchdeckel und Buchrücken mit Lederelementen ergänzt bzw. teilweise ersetzt worden sind.

Der Kreisarchivar wird auf den herrschafts-, wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Aussagewert des Urbars als Dokumentation der landwirtschaftlichen Besitzverhältnisse in Göggingen vor rund 275 Jahren mit einem runden Drittel wohlhabender Bauern und einer Mehrheit von Dorfarmen, der agrarischen Arbeitsabläufe im Rahmen der Dreifelderwirtschaft und nicht zuletzt der feudalen Herrschaftsverhältnisse eingehen. Als besonderes Bonbon stellt Herr Dr. Weber die älteste bisher bekannte Dorfansicht von Göggingen aus dem Jahr 1781 vor, die sich als Zeichnung von J. Michael Culla im Frontispiz des Urbars befindet.

Die 150 ausgewählte Exponate umfassende Ausstellung ist mit ihren fünf Abteilungen zum Behördenarchiv, der kommunalen Archivpflege, den Sammlungen und Nachlässen, der historischen Forschung und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Dienstbibliothek und der Hohenzollerischen Landesbücherei noch bis 12. März 2023 jeweils von Freitag bis Sonntag sowie feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Zur Ausstellung ist ein Katalogbuch erschienen, das für 9,50 Euro in der Kreisgalerie sowie beim Kreisarchiv erhältlich ist.

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