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„Das Gedächtnis des Landkreises“ in der Kreisgalerie


Kreisgalerie

Blick in die Archivausstellung in der Kreisgalerie Schloss Meßkirch (Foto: Reiner Löbe)

Die Kreisgalerie Schloss Meßkirch lädt zu zwei Sonderführungen durch die Ausstellung „Das Gedächtnis des Landkreises. „Das Kreisarchiv Sigmaringen: Aufgaben, Bestände und ausgewählte ‚Schätze‘“ ein. Am Sonntag, 18. Dezember 2022, 15 Uhr, wird Kreisarchivar Dr. Edwin Ernst Weber in einem geführten Rundgang anhand besonderer Exponate die bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreichende Überlieferung des Landratsamtes Sigmaringen und seiner badischen, hohenzollerischen und württembergischen Vorgängerbehörden in Gammertingen, Sigmaringen, Meßkirch, Pfullendorf und Bad Saulgau sowie die vom Kreisarchiv archivpflegerisch betreuten Stadt- und Gemeindearchive mit ihren Dokumenten bis zurück ins Mittelalter vorstellen. Am Sonntag, 8. Januar 2023, 15 Uhr, gibt Vincent Laun, Wissenschaftlicher Volontär beim Kreisarchiv, Einblicke in die digitale Zukunft, die sowohl für das Kreisarchiv wie auch für die Kommunalarchive im Landkreis mit der rasch fortschreitenden Digitalisierung in den Stadt- und Gemeindeverwaltungen bereits angebrochen ist und die Archive vor große Herausforderungen bei der Übernahme, Sicherung und Nutzbarmachung elektronischer Unterlagen stellt.

Insgesamt 150 historische Archivdokumente wurden aufgrund ihres inhaltlichen Aussagewerts, aber auch nach ästhetischen Gesichtspunkten für die Ausstellung ausgewählt: Die Bandbreite reicht von einer Urkunde des 14. Jahrhunderts bis zu Wahlkampfplakaten einer Bürgerbefragung von 1971 zur Kreisreform, vom ältesten Sigmaringer Stadtplan und der ältesten Lokalzeitung, beide von 1809, bis zum Kreisfilm von 1983, von einer Unterschriftenliste der Altkatholiken aus dem Meßkircher Kulturkampf von 1874 bis zum erschütternden Dokument der Entlassung von Psychiatriepatienten des Sigmaringer Landeskrankenhauses 1940/41 in die Gaskammern des NS-Regimes, von Bauplänen für das Erzbischöfliche Studienheim St. Fidelis in Sigmaringen von 1930/31 bis zum Baugesuch von Albert Nothdurft für die Errichtung einer Möbelfabrik in Pfullendorf 1956, von der Ladung der Bewohner Hohenzollerns zur Erbhuldigung für den preußischen König als neuem Landesherrn 1851 auf dem Zollerberg bis zum Wahlplakat zur Volksabstimmung über die Bildung des Südweststaats 1950, von posierenden Motorradfahrern in der Göge in der Zwischenkriegszeit bis zum Foto von der Einweihung eines Stauffenberg-Gedenksteins 1964 in der Bundeswehr-Kaserne Sigmaringen.

Die Ausstellung ist mit ihren fünf Abteilungen zum Behördenarchiv, der kommunalen Archivpflege, den Sammlungen und Nachlässen, der historischen Forschung und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Dienstbibliothek und der Hohenzollerischen Landesbücherei bis 12. März 2023 jeweils von Freitag bis Sonntag sowie feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Zur Ausstellung ist ein Katalogbuch erschienen, das für 9,50 Euro in der Kreisgalerie sowie beim Kreisarchiv erhältlich ist.