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Online-Vernissage am Sonntag


Die Kreisgalerie Schloss Meßkirch eröffnet am kommenden Sonntag, 19. Dezember 2021, 11 Uhr, eine Kunstausstellung mit Arbeiten der Schwestern Hendrike und Judith Kösel. In einer dritten Ausstellung in der seit 2019 laufenden Reihe „Künstler-Nachbarschaften“ begegnen sich die Grafikerin Hendrike Kösel aus Bad Saulgau und die Keramikerin Judith Kösel aus Sigmaringen-Laiz, die neben ihrer gemeinsamen Herkunft als Kinder des Sigmaringer Künstlerehepaars Berthold und Edith Kösel die überschießende Phantasie und der humorvolle, Anteil nehmende Blick auf die Vielfalt des Menschlichen in ihrem bildnerischen Schaffen verbindet. Der Bad Saulgauer Grafiker Frank Müller führt in die Ausstellung ein, Galerieleiter Dr. Edwin Ernst Weber erkundet in einem Gespräch mit den beiden Künstlerinnen ihre  besondere persönliche und künstlerische Beziehung. Die Vernissage wird von Wolfgang und Harry Eisele mit Keyboard und Saxophon musikalisch begleitet.

Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Ausstellungseröffnung online statt und kann im Internet über den Youtube-Kanal des Landkreises Sigmaringen am 19. Dezember, 11 Uhr, im livestream und anschließend in einer Videodokumentation aufgerufen und verfolgt werden.

Der Zugang erfolgt über die Startseite der Landkreis-Homepage: www.landkreis-sigmaringen.de oder direkt über den Youtube-Kanal des Landkreises:

ZUM LIVESTREAM

Die Ausstellung kann in der Kreisgalerie vom 19. Dezember 2021 bis 6. März 2022 jeweils von Freitag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr „leibhaftig“ unter Beachtung der aktuellen Corona-Bestimmungen (derzeit 2G plus) besucht werden. Am Sonntag, 16. Januar 2022, 15 Uhr, findet eine Sonderführung durch die Ausstellung mit den beiden Künstlerinnen statt.

Luftig versus erdhaft

Nach zwei Ateliernachbarn und zwei Tür an Tür wohnenden Freunden nimmt die Reihe „Künstler-Nachbarschaften“ der Kreisgalerie Schloss Meßkirch in einer dritten Ausstellung zwei bildnerisch tätige Schwestern in den Blick. Hendrike Kösel beschreibt sich selbst als „luftigen Typ“ mit einer ausgeprägten Neugier für Menschen, die sie in ihrer Umgebung wie auch auf Reisen mit wachem, Anteil nehmendem Blick beobachtet. Ihre Eindrücke und „inneren Bilder“ verarbeitet sie vorzugsweise in grafischen Serien, deren Bandbreite von chillenden Schwarzen am Berliner Landwehrkanal über humorvolle Impressionen von Menschen und Häusern an ihrem Wohnort Bad Saulgau bis zu einer umfangreichen, phantasievoll-erzählerischen Auseinandersetzung mit dem altorientalischen Gilgamesch-Epos reichen. Hendrike ist eine bildnerische Erzählerin mit hohem Talent zur figurativen Veranschaulichung ihrer Schau- und Phantasiewelten.

Judith Kösel attestiert sich selbst eine anarchische und „leicht morbide“ Kreativität mit einem ausgeprägten Interesse am Vergehen, Sterben und Tod. Ihren bildnerischen Ausdruck findet sie vorrangig und erdhaft in der mit den eigenen Händen geformten und sodann gebrannten und bemalten Keramik. Zumal ihre Keramikreliefs drücken eine bewegte, phantasievoll überschäumende und vielfach humorvolle Kreativität und Gestaltungslust aus. Auch bei ihr finden sich vielfach Serien etwa zu „Tod und Übergang“, Nackedeis in der Sauna, üppige Badende mit und ohne Sonnenbrand von den Baggerseen der Umgebung und zuletzt auch ein vielfältiger Corona-Cosmos und „Flüchtlinge im Schlauchboot“. Bei allem Verbindendem gibt es auch markante Unterschiede im bildnerischen Schaffen der beiden Schwestern: Die Keramikerin Judith zieht es „zum Schweren“ in Material und Inhalt, die Grafikerin Hendrike dagegen „zum Leichten“ in Technik und Themen.

Judith Kösel

Judith Kösel: Coronamenschen, glasierte Keramik, Sandstein, 2021

Hendrike Koesel Dorausschreiersonntag

Hendrike Kösel: Dorausschreiersonntag, Tusche und Aquarell auf Papier, 2019
(Vorlagen: Kreisgalerie Schloss Meßkirch)