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Sonderführung „Heimatfront – Bühnenbilder des Krieges“


heimatfront – bühnenbilder des krieges

Claudio Hils: Staufer-Kaserne Pfullendorf, Ausbildungszentrum Spezielle Operationen – „Dinohausen“, Zufahrt von Norden mit Standard-Seecontainer, 2020 (Vorlage: Kreisgalerie Schloss Meßkirch)

Die Ausstellung ist in der Kreisgalerie bis 28. November 2021 jeweils von Freitag bis Sonntag und feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Für den Besuch ist ein medizinischer Mund- und Nasenschutz, ein 3G-Nachweis (geimpft, genesen, getestet) sowie die Hinterlassung der Kontaktdaten erforderlich.

Das aus einer fünfjährigen Recherche hervorgegangene fotografische Ausstellungsprojekt gibt Einblicke in heutige militärische Tabuzonen direkt vor unserer Tür: „Heimatfront“ setzt sich mit Räumen zur militärischen Ausbildung und zur Terrorabwehr auseinander. Dabei überlagern sich Geschichte, Gegenwart und Zukunft, wenn die verlassenen Militärstandorte aus Zeiten des Kalten Krieges festgehalten, die Gegenwart in Form von heutigen Übungsgeländen und „Bühnenbildern des Krieges" seziert sowie der Ausblick in virtuelle Welten der Ausbildungssoftware der Bundeswehr gegeben wird. Die Aufnahmen sind an vier aktuellen wie auch ehemaligen Militärstandorten im heutigen Landkreis Sigmaringen entstanden: der Staufer-Kaserne Pfullendorf, den ehemaligen amerikanischen Sondermunitionslagern Inneringen und Mottschieß, dem Truppenübungsplatz und Lager Heuberg.

Die Ausstellung verweist auf das gespaltene Verhältnis unserer Gesellschaft zu Gewalt und Militär. Militärische Räume befinden sich außerhalb des gesellschaftlichen Rahmens, doch sie sichern diesen zugleich. Das Militär wird gesellschaftlich weithin abgelehnt und verdrängt, aber es wird in Anspruch genommen, um den privilegierten Lebensstil der westlichen Welt zu sichern. Die Ausstellung «Heimatfront – Bühnenbilder des Krieges» zeigt diese Widersprüche in ebenso zurückhaltenden wie beunruhigenden Bildern.