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Chancen und Grenzen der geschlechtergerechten Sprache.

Brauchen wir die Gendersprache - und wenn ja, warum?

Es diskutieren die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Sigmaringen Claudia Baur, die Kulturjournalistin und langjährige Redakteurin bei der Schwäbischen Zeitung Barbara Miller und die Studentin Fiona Skuppin, Mitglied der Grünen-Fraktion im Sigmaringer Kreistag. Die Moderation übernimmt Doris A. Muth, Mitarbeiterin des Kreisarchivs Sigmaringen. Die Diskussionsrunde wird am 9. Juni, 19 Uhr, freigeschaltet.

Die so genannte „Gendersprache“ ist derzeit ein kontrovers diskutiertes Thema, das die Gemüter erhitzt, nicht zuletzt seitdem in den Medien, in öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehprogrammen, Nachrichtensendungen- und Magazinen, in Talkshows aber auch in der Verwaltung, an Universitäten und im Alltag immer häufiger und mit immer größerer Selbstverständlichkeit „gegendert“ wird. Für die einen ist die Gendersprache unverzichtbar im Kampf gegen Diskriminierung und für mehr Geschlechtergerechtigkeit. Andere sprechen von Unfug, Sprachverhunzung oder sogar von Sprachdiktatur. Laut einer jüngst veröffentlichten Umfrage lehnen fast zwei Drittel der Bevölkerung, nämlich 65 Prozent, die gendergerechte Sprache ab. Frauen sehen Gendersternchen und Binnen-I zwar positiver als Männer, dennoch liegt auch bei ihnen die Ablehnung bei 59 Prozent.

Was ist an der gendergerechten Sprache sinnvoll, notwendig und längst überfällig, was ist überflüssig, unsinnig und sprachlich fragwürdig? In der Gesprächsrunde geht es um Fragen, inwiefern Sprache die Realität im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit in allen Lebensbereichen beeinflussen und verändern kann und welche Auswirkungen die Gendersprache auf die Handhabbarkeit, auf Grammatik, Stil und Ästhetik der deutschen Sprache hat. Unter die Lupe genommen wird auch die Kritik an der Gendersprache, etwa inwiefern gendergerechtes Sprechen und Schreiben aufgezwungen wird und ob es sich bei der Gendersprache um ein Elitenproblem handelt, das für die Mehrheit der Bevölkerung irrelevant ist.

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