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Historisches Erinnern in Straßennamen und Jubiläen Erfahrungen aus 30 Jahren lokaler Geschichtsvermittlung

22. Februar 2021, 19:00 Uhr

Mit zahlreichen Denkmalen und Straßenbenennungen erinnert die Stadt Sigmaringen an Angehörige des Fürstenhauses Hohenzollern – hier das Karl-Anton-Denkmal zwischen Rathaus und Schloss (Vorlage: Kreisarchiv Sigmaringen)
Abbildung: Mit zahlreichen Denkmalen und Straßenbenennungen erinnert die Stadt Sigmaringen an Angehörige des Fürstenhauses Hohenzollern – hier das Karl-Anton-Denkmal zwischen Rathaus und Schloss (Vorlage: Kreisarchiv Sigmaringen)

Der Vortrag ist zugleich ein Beitrag des Kreiskulturforums, des Hohenzollerischen Geschichtsvereins und des Staatsarchivs Sigmaringen zum kreisweiten Kulturschwerpunkt „Erinnern“. Er wird am 22. Februar, 19 Uhr, freigeschaltet.

Ausgehend von der aktuellen Forschungsdiskussion über das kulturelle Gedächtnis und die kollektive Identität von Gruppen, Gesellschaften und Völkern verweist Weber auf die zumal in offenen und freiheitlichen Gesellschaften „normale“ und vielfach kontroverse Auseinandersetzung um die Deutung von Geschichte und das laufende Fort- und Umschreiben der kollektiven Erinnerung nach den Fragestellungen und Wertvorstellungen der Gegenwart. Wie sich an Fallbeispielen aus dem Landkreis Sigmaringen belegen lässt, sind Straßennamen neben Denkmalen und Ehrenbürgerwürden ein – durchaus veränderlicher – Spiegel der Erinnerungskultur einer Kommune und bieten Jubiläen über einen bloßen Festanlass hinaus die Chance zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit der Geschichte der eigenen Ortschaft und für die Erlangung eines den Quellen und der historischen Wahrheit verpflichteten Geschichtsbildes gerade auch von dunklen Abschnitten der Vergangenheit und namentlich der Zeit der nationalsozialistischen Gewalt- und Unrechtsherrschaft. Nicht ganz humorfrei wird anhand von Fallbeispielen der Umgang mit historischen Erstnennungen und deren mitunter schwierige Interpretation als Grundlage für Ortsjubiläen vorgestellt.


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