Chancengleichheit in der Bildung
Wer Eltern stärkt und fördert, verbessert damit die Bildungschancen für Kinder mit eigener oder familiärer Einwanderungsgeschichte. Der Landkreis Sigmaringen sucht deshalb Erwachsene, die sich für ein Ehrenamt als interkulturelle Elternmentorinnen und Elternmentoren interessieren. Möglich wird deren Ausbildung durch eine jüngst zugesagte Förderung des Landes, von der ein Großteil in die Qualifizierung der Mentorinnen und Mentoren fließen soll.
Andernorts engagieren sich Elternmentorinnen und Elternmentoren bereits als Brückenbauer für Chancengleichheit in der Bildung: Sie helfen Familien mit Kindern mit Migrationsgeschichte auf ihrem Weg durch das deutsche Bildungssystem, vermitteln zwischen Eltern und Einrichtungen, unterstützen zugewanderte Eltern und sind neutrale und vertrauenswürdige Ansprechpersonen. Die Ehrenamtlichen begleiten Familien beispielsweise zu Gesprächen mit Lehrern und geben Hilfestellung im sprachlichen Bereich. Sie tauschen sich mit den Familien bei der Schulwahl des Kindes aus, stehen aber auch bei allgemeinen Fragen helfend zur Seite.
„Bildungschancen von Kindern hängen immer noch stark von Faktoren wie der Bildung, dem Beruf oder dem Einkommen der Eltern ab“, sagt Melanie Winz, die das Elternmentoren-Projekt für das Bildungsbüro des Sigmaringer Landratsamts begleitet. „Gerade Kinder mit eigener oder familiärer Einwanderungsgeschichte haben daher noch immer schlechtere Bildungschancen als Gleichaltrige ohne diese Migrationserfahrung.“
Um allen Kindern und Jugendlichen im Landkreis Sigmaringen bestmögliche Bildungschancen zu bieten, sucht das Bildungsbüro nun Erwachsene, die sich für ein Ehrenamt als interkulturelle Elternmentorinnen und Elternmentoren interessieren. Dazu ausbilden lassen kann sich jeder, der im Landkreis Sigmaringen wohnt, idealerweise deutsch und eine weitere Sprache spricht und zugewanderte Eltern als vertrauliche Ansprechperson beraten und begleiten möchte. Mitarbeiter des Bildungsbüros unterstützen die Teilnehmenden, beraten und begleiten sie. Gemeinsam mit der Elternstiftung Baden-Württemberg werden die Elternmentorinnen und Elternmentoren vor ihrem Einsatz geschult und auf diesen vorbereitet. Über den Umfang seines Engagements entscheidet jeder Ehrenamtliche selbst.
Für die Beteiligung an der Initiative hatte der Landkreis Sigmaringen Geld aus einem Fördertopf beantragt, mit dem das Land Baden-Württemberg Programme für Elternmentorinnen und -mentoren unterstützt – und für die kommenden beiden Jahre eine Zusage in Höhe von 16.000 Euro bekommen. Durch die Förderung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration kann das Projekt „Interkulturelle Elternmentorinnen und Elternmentoren“ nun auch in der Bildungsregion Landkreis Sigmaringen starten, die verschiedene Partner aus unterschiedlichen Städten und Gemeinden miteinander vernetzt.
Die Schulung der Elternmentorinnen und Elternmentoren findet von Ende April bis Mitte Mai in insgesamt sechs Modulen statt – zum Teil als Präsenzveranstaltung im Landratsamt, zum Teil als Online-Training. Fragen dazu und rund um das Mentoring-Programm beantwortet Melanie Winz vom Bildungsbüro des Landkreises Sigmaringen gerne unter der Telefonnummer 07571/102-5193 und per E-Mail an melanie.winz@lrasig.de. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.landkreis-sigmaringen.de/bildungsregion.
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