Potzblitz – der Räuber Hotzenplotz
Nachdem die Kinder sich mit ihren medialen Lieblingsfiguren/Helden identifizieren konnten (siehe Projekt Medienhelden), lernten sie nun einen wahren von Jung und Alt bekannten Buchhelden kennen, den Räuber Hotzenplotz. Der Räuber Hotzenplotz ist einer der bekanntesten Helden, der Klassiker in der Kinder- und Jugendliteratur. Es ist nicht leicht sich gegen Helden mit Laserschwertern und übermenschlichen Kräften durchzusetzen, doch der Räuber Hotzenplotz schafft das.
Obwohl die Geschichten rund um den eigentlich ganz sympathischen Bösewicht nicht modernisiert wurden, haben sie nichts von Ihrer Beliebtheit eingebüßt. Noch immer liest sich der Kinderbuch-Klassiker von Otfried Preußler spannend und die Bücher von ihm verzaubern noch heute Jung und Alt.
Woran erkennt man einen Räuber? Na klar, an den sieben Messern im Gürtel und an seiner Pistole. Diese ist nicht mit Kugeln geladen, sondern mit Pfefferkörnern. Damals wie heute lieben es die Kinder, wenn der Räuber Hotzenplotz die Kaffeemühle der Großmutter raubt. Vielleicht würde der Räuber heute das Handy der Großmutter klauen, anstatt der Kaffeemühle.
Ablauf des Projektes
Die Kinder lieben es, wenn mit Handfiguren Kasperletheater gespielt wird. Daher wird das Kasperle Theater oft in der Sprachförderung eingesetzt. Durch das Rollenspiel von Kasperl und Seppel wird die Sprechfreude der Kinder gefördert. Schwierige Wörter, wie Zauberer Petrosilius Zwackelmann, Zaubersprüche und Redewendungen werden spielerisch wiederholt und ausgesprochen.
Kasperle Theater
Die Erzieherin griff die Freude und den Spaß der Kinder beim Kasperletheater auf und bastelte mit den Kindern aus einer Schachtel ein Kasperletheater.
Die Eltern stellten die fehlenden Figuren zur Verfügung.
Die Kinder durften so im Freispiel selber Kasperletheater spielen. So kam es, dass sich das Räuber Hotzenplotz-Fieber in der Kita ausbreitete.
Jeden Freitag, zum Abschluss der Woche, war es Ritual, ein Kapitel aus dem Buch „Der Räuber Hotzenplotz“ vorzulesen. Die Kinder spielten das Gehörte im Freispiel und setzten es dann im Kasperletheater um. Anfangs fiel es manchen Kindern schwer, die markanten Sätze auszusprechen, aber durch Wiederholungen wurde es immer einfacher. Die Kinder erzählten anhand der Bilder die Geschichte mit kurzen klaren Sätzen, z.B. Der Polizei kann geholfen werden.... her mit dem Ding...... der Mann mit den sieben Messern….
Freitag war für einige Kinder der Lieblingstag, da an diesem Tag vorgelesen wurde.
Ergänzende Informationen
- Stiftunglesen - 10 Gründe, warum Vorlesen wichtig ist
- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - Sprache ist ein Schatz! (PDF)
Weitere Angebote und Aktivitäten
- Die Toniebox und die Toniefigur konnten in der Bücherei ausgeliehen werden. Das war eine gelungene Verknüpfung vom Buch zum digitalen Medium.
- Durch das Bereitstellen von Requisiten wurde das freie Spielen gefördert. Die Kinder bauten mit Teppichen eine Räuberhöhle und spielten Räuber Hotzenplotz. Ein besonders beliebtes Requisit war bei den Kindern die alte Kaffemühle. Mit Begeisterung drehten die Kinder an der Kurbel. Der Vergleich zu den heutigen Vollautomaten war einfach faszinierend.
- Es wurden Stabpuppen zu den Figuren zum Buch gebastelt. Die Kinder spielten ein sogenanntes "Aktentaschentheater" zur Geschichte des Räuber Hotzenplotzes. Dazu benutzten sie ihre gebastelten Figuren und den Tageslichtprojektor. So bekommt man Kinder zum Sprechen, die sich sonst kaum an Gesprächen beteiligen. Bei den Kindern entstand der Wunsch, für die Gruppe eine Kinovorstellung zu machen. Sie bastelten Plakate, Eintrittskarten, und das Popcorn durfte natürlich auch nicht fehlen!
- Passend zum Thema, gab es beim wöchentlichen Kochen Räuberkartoffeln und eine Räubersuppe.
- Das Thema wurde zusätzlich durch Malangebote aufgegriffen.
Sommerfest im Wald bei einer Hütte
Passend zum Erlebten wurde für das Sommerfest das Thema „Räuber Hotzenplotz“ aufgegriffen.
Die Erzieherin hatte mit den Kindern ein Erzählstück vorbereitet und dafür Kostüme und Requisiten zusammengetragen. Sogar ein alter Handwagen mit der Aufschrift "Vorsicht Gold" kam zum Einsatz.
Vor dem Erzählstück hatten die Eltern eine Räuber Rallye mit Räuberquiz organisiert, bei der es galt anhand von einem Laufzettel, an verschiedenen Stationen, Aufgaben zu lösen. Nachdem dann alle Räuber-Aufgaben gelöst waren, bekam jedes Kind zur Belohnung eine Urkunde ausgehändigt und durfte sich "Räuber" nennen.
Zum Abschluss durfte sich jeder "Räuber" seine Räuberwurst am Lagerfeuer selber grillen.
Als weiteres Angebot fuhren die Kinder mit dem Bus in die Bücherei der Nachbargemeinde und brachten die ausgeliehene Tonie Box und die Bücher zurück. Am Sommerfest wurde das Erzähltheater gefilmt und diesen Film durften die Kinder in der Bücherei anschauen. Dafür bekamen sie eine Eintrittskarte und es gab was zu Trinken und Popcorn.
|
|
Seit dieser Aktion gibt es auch im Kindergarten eine kleine Bücherei, die von den Kindern sehr gerne angenommen wird. Durch die Kooperation mit der Bücherei können die Bücher immer wieder ausgewechselt werden.
