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Corona-Zahlen nach Ostern weiter auf hohem Niveau


Die 7-Tages-Inzidenz sank am 07. April auf 103, mittlerweile ist sie wieder auf 145beleg geklettert. „Die niedrigeren Meldezahlen an Ostern hingen ausschließlich mit der geringen Testanzahl zusammen. Es ist nicht so, dass sich die Lage wesentlich entspannt hätte“, schildert Dr. Susanne Haag-Milz. Die Leiterin des Gesundheitsamts gibt zu bedenken, dass die Infektionszahlen weiter auf hohem Niveau sind – trotz Schulferien. „Auch ohne Schule, Kita und Arbeit haben sich über Ostern viele Menschen getroffen. Es fanden wieder mehr Infektionen im Familienkreis statt“, so Haag-Milz.

Ansteckungen, die mit dem Besuch einer Kita oder Schule zusammenhängen, gab es über Ostern ferienbedingt nur wenige. Die Ansteckungen in Betrieben spielen aktuell hinter den Ansteckungen in den Familien noch die zweitgrößte Rolle im Infektionsgeschehen. Die Gruppe der Erwachsenen zwischen 30 und 64 Jahren ist zurzeit die am stärksten betroffene: 54% der Infektionen finden in dieser Gruppe statt. 39% der Infektionen treten bei jungen Menschen unter 30 Jahren auf. Senioren infizieren sich immer weniger. Nur 7% der frisch infizierten Menschen sind 65 Jahre und älter.  „Die Zahlen sind ein Zeichen dafür, dass die Impfungen Wirkung zeigen“, erklärt Haag-Milz.

Bei jüngeren Menschen verläuft die Infektion in mehr Fällen ohne oder mit nur milden Symptomen. Diejenigen, die aber schwerere Symptome entwickeln, müssen oft sehr intensiv und vor allem länger als ältere Patienten im Krankenhaus behandelt werden.

Die SRH Kliniken im Landkreis Sigmaringen schildern, dass durch steigende Fallzahlen und längeren Verweildauern immer mehr Intensivbetten länger belegt sind. Betroffen von dieser Entwicklung sind alle Krankenhäuser, weshalb die Verlegungsoptionen immer weniger werden. Aktuell sind fünf von 14 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. Dies scheint zunächst wenig, doch muss man berücksichtigen, dass weiterhin Intensivbehandlungsbedarf für Unfallverletzte und andere akutkranke Patienten besteht und bei weitem nicht alle Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt werden können. Daher müssen schon seit längerer Zeit nicht dringliche Operationen verschoben werden. Eine Entwicklung, die den Kliniken und dem Gesundheitsamt Sorge bereitet.