In diesem Fall sollten Sie sich auch im Sinne Ihrer Kinder möglichst bald darüber klar werden, ob Sie in Ihrer Partnerschaft eher eine Trennung oder eine Versöhnung anstreben und dann gezielt auf diese Entscheidung hinarbeiten.
Wenn Sie befürchten, dies aus eigener Kraft nicht zu schaffen, wenden Sie sich an:
- die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle
- die Erziehungsberatungsstelle
- den Fachbereich Jugend - Allgemeiner Sozialer Dienst
Nicht nur Sie leiden unter wiederholter Gewalt Ihres Partners oder Ihrer Partnerin, sondern auch Ihr Kind belastet es, wenn es immer wieder Zeuge von Gewalttätigkeiten wird. Dabei kommt es in erster Linie darauf an, dass Sie sich selbst und natürlich auch Ihr Kind vor solchen Situationen schützen. Sie können im Akutfall z. B. Zuflucht in einem Frauenhaus finden oder mit Hilfe der Polizei einen Platzverweis oder per Gericht eine Bannmeile erwirken, um eine räumliche Trennung herzustellen. Gewalt als Konfliktlösungsstrategie ist immer ein Zeichen von Schwäche aber auch ein Verhalten, das nicht so einfach verändert werden kann.
Ihr Partner oder Ihre Partnerin sollte dringend Hilfe von außen annehmen, um angemessen mit Ärger und Frust umgehen zu lernen.
Falls Ihr Partner oder Ihre Partnerin keine Hilfe annehmen möchte, sollten Sie schon allein zum Wohle des Kindes ernsthaft eine Trennung in Erwägung ziehen.
Als Elternteil sind Sie schließlich dazu verpflichtet, Ihr Kind vor Gewalterlebnissen zu bewahren.
Ansprechpartner bei häuslicher Gewalt:
- die Polizei (Notruf: 110)
- Frauen Begegnungs Zentrum (FBZ)
- die Beratungsstellen der Caritas und Diakonie
- die Frauenhäuser
- das Familiengericht
- der Fachbereich Jugend - Allgemeiner Sozialer Dienst
- der Weisse Ring
- die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle
Eigentlich finde ich es nicht in Ordnung, wie sich mein Partner oder meine Partnerin verhält. Er oder sie ist oft aggressiv, trinkt auch ständig und seine oder ihre Launen belasten unser gesamtes Familienleben. Dennoch liebe ich diesen Menschen und fühle mich verpflichtet, ihm auch in dieser schweren Zeit zur Seite zu stehen.
Wer sich in einer solchen oder ähnlichen Situation befindet, steht unter enormem Druck. Dabei kommen Sie selbst an Ihre Grenzen.
Sie sollten sich von einer neutralen Person beraten lassen. Ein Experte oder eine Expertin kann Ihnen Zusammenhänge aufzeigen und scheinbar unerklärliche Sachverhalte erläutern. Allein dieses Verständnis kann bereits einige Erleichterung verschaffen.
Eine unverbindliche Beratung unter Schweigepflicht erhalten Sie bei:
Streit unter ‚neuen‘ Geschwistern ist zunächst völlig normal. Es bestehen verschiedene ‚Revieransprüche‘; die Liebe und Zuneigung des eigenen Elternteils wollen gesichert werden. Wenn zu dieser familiären Veränderung und der Unsicherheit des Kindes auch noch Erwartungen, dass alles reibungslos läuft, kommen, sind Spannungen vorprogrammiert. Lassen Sie Ihrem Kind Zeit und akzeptieren Sie auch, dass manche Kinder sich schneller in neue Situationen einfinden als andere. Zeigen Sie deutlich, dass Ihnen Ihr Kind noch immer genauso wichtig ist wie vorher und dass ihm durch die ‚neuen‘ Geschwister nichts weggenommen wird.
Unterstützung bietet:
Eine Trennung der Eltern ist für jedes Kind eine Belastungssituation. Auch wenn bereits eine Weile vergangen ist, sollte ein neuer Partner oder eine neue Partnerin dem Kind stets behutsam vorgestellt werden. Keinesfalls sollte man die Anrede mit ‚Mama‘ oder ‚Papa‘ gegenüber dem neuen Partner oder der neuen Partnerin verlangen, fördern oder dulden. Das neue Familienmitglied kann und soll den leiblichen Elternteil nie ersetzen. Auch der Versuch, durch Geschenke oder besondere Freundlichkeit die Gunst des Kindes zu erwerben, sollte unterlassen werden. Stattdessen ist es wichtiger, die Kompetenzen im Alltag zu beweisen und den Kontakt zum leiblichen Elternteil sowie den Großeltern zu unterstützen und diese wertzuschätzen. Auf diese Weise wird dem Kind der Druck genommen, sich zwischen dem leiblichen Elternteil und einem neuen Partner oder einer neuen Partnerin entscheiden zu müssen.
In manchen Fällen kann auch eine therapeutische Begleitung des Kindes förderlich sein.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Ein Kind braucht nach Möglichkeit immer beide Elternteile, daher wäre es ideal, wenn sich beide an der Erziehung beteiligen könnten. Falls dies bei Ihnen nicht der Fall ist, sprechen Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin über Ihren Wunsch, sich aktiv mit Ihrem Kind zu beschäftigen. Schlagen Sie gegebenenfalls den gemeinsamen Besuch einer Beratungsstelle vor.
Unterstützung erhalten Sie bei:
Sie geben sich die größte Mühe mit Ihrem Kind und Ihr Partner oder Ihre Partnerin nörgelt nur herum? Dann ist es wichtig, dass sie gemeinsam in Ruhe über das Thema Erziehung sprechen. Für Kinder ist es sehr förderlich, wenn alle wichtigen Bezugspersonen eine weitgehend einheitliche Erziehungshaltung haben. Damit die Eltern eine solche erzieherische Einheit bilden können, sollten sie sich unbedingt aufeinander abstimmen und ein gemeinsames Erziehungsleitbild festlegen, mit dem beide einverstanden sein können.
Achten Sie darüber hinaus darauf, sich auch hin und wieder Freiräume für Ihre Partnerschaft zu schaffen und Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin auch außerhalb der Elternrolle zu begegnen. So fällt es leichter, sich wieder als Paar und als Einheit zu erleben.
Anregungen, Informationen und Unterstützung bieten:
- die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle
- die Erziehungsberatungsstelle
- Angebote der Elternbildung