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Abfallwirtschaft

Wohin denn damit?


Man sollte meinen, dass das immer so klar ist. Leider nein. Immer wieder finden unsere Müllwerker Dinge in den Altpapiertonnen, die dort nicht hingehören. Dies fängt bei Getränkeverpackungen an, geht über nicht getrennte Verpackungen vom Schnellrestaurant bis hin zur Windeltüte. Aber oft steckt der Teufel auch im Detail: Muss die Folie an der Nudelpackung entfernt werden? Wohin kommt die Chips-Rolle?

Im Landkreis Sigmaringen wurden 2020 über die öffentliche Sammlung in Summe 10.173 to Papier, Pappe und Kartonagen gesammelt. Rund 8.400 to davon wurden über die Altpapiertonne bei den Bürgern vor Ort gesammelt, rund 400 to wurden von den Vereinen für die Kreisabfallwirtschaft eingesammelt. Der Rest wurde von den Bürgern über die Recyclinghöfe abgegeben. Noch 2012 lag die Menge an Altpapier bei über 11.400 to pro Jahr. Der Rückgang ist vor allem auf die Digitalisierung und das sich ändernde Konsumverhalten zurückzuführen. Es werden weniger Zeitungen, Zeitschriften und Kataloge gedruckt und mehr über Online-Marketing informiert. Auch werden Rechnungen oder auch die Kontoauszüge meist nur noch digital bereitgestellt und nicht mehr in Papierform verschickt. Aber durch den Online-Handel sind dafür wieder viele Umverpackungen aus Karton hinzugekommen, diese sind in Summe aber leichter wie Kataloge oder Briefe, wenn auch wesentlich mehr Volumen bereitgestellt wird.

Worauf ist nun zu achten? Rein und sauber sollte das Altpapier sein. Nur dann kann es hochwertig verwertet werden. Immerhin werden für die 22,1 Mio. Tonne jährlich in Deutschland produzierten Papiers rund 17,2 Mio. Tonnen Altpapier verwendet. Die Altpapierverwertungsquote hierfür lag 2019 bei rund 90% (Angaben Umwelt Bundesamt).

Aber was heißt das im Detail für den Einzelnen? Nur in die Altpapiertonne rein, was auch wirklich reingehört. Papier, Zeitschriften, Kartons und Kartonagen. Kunststoffaufkleber und Klebebänder wenn möglich abmachen. So geht bei der Sortierung weniger vom guten Papier verloren. Keine Hygienepapiere, sprich Papierhandtücher, Küchentücher oder Taschentücher, in die Altpapiertonne geben. Diese können nicht verwertet werden, sind oft feucht, verschmutzt und führen dazu, dass gutes Papier auch verschmutz und aussortiert werden muss. Neue trendige, ökologisch anmutende Produkte wie zum Beispiel die faserbasierte Kühl-Akkus von Lebensmittellieferungen können leider oft nicht stofflich recycelt werden.

Aber was ist nun mit der Pizzaschachtel? Generell ja, aber nur, wenn die Pizza ganz aufgegessen wurde und die Schachtel nicht verschmutzt ist.

Wer dazu beitragen will, dass noch mehr des gesammelten Altpapiers auch tatsächlich zu neuem Papier wird, entfernt die Kunststoffanteile zum Beispiel bei der Nudelpackung oder der Bäckertüte und gibt diese in den Gelben Sack.

Und die Alu-beschichtete Chips-Packung? In den Gelben Sack. Verbundverpackungen gehören generell dort hinein, egal ob der Karton mit Alu oder Kunststofffolie oder beidem wie zum Beispiel bei der Getränkeverpackung beschichtete wurde.

Anders herum sollte der Karton um den Joghurtbecher abgetrennt werden und gleich ins Altpapier. Dadurch wird verhindert, dass dieser verschmutzt und tatsächlich wieder recycelt werden kann. So sollten auch die Verpackungen vom Schnellrestaurant getrennt werden und nur die sauberen Papierverpackungen ins Altpapier.

Ist die Altpapiersammlung im Landkreis Sigmaringen umsonst? Nein. Für unsere Umwelt lohnt sie sich auf alle Fälle. Aber sie ist auch nicht ganz günstig. Damit die Bürger nicht noch bestraft werden, ihr Altpapier richtig zu entsorgen, werden alle Entsorgungsdienstleistungen kostenlos angeboten. Alle Aufwendungen, die aber nicht über die Verwertung des Altpapiers gedeckt werden können, werden über die Grundgebühr finanziert.

Aber auch hier gilt: Der beste Abfall ist der, der gar nicht anfällt. Hierrüber haben sich die Unverpackt-Läden im Landkreis Gedanken gemacht und bieten Lösungen, wie es auch ohne oder zumindest mit weniger geht.

Noch Fragen? Die Mitarbeiter der Abfallberatung stehen Ihnen gerne zur Verfügung:

Telefon 07571 / 102 – 6677 oder  E-Mail: Abfallberatung-KAW(at)LRASIG.de

Weitere Informationen erhalten Sie in der Abfall-App der Kreisabfallwirtschaft oder auf der Homepage des Landkreises unter www.landkreis-sigmaringen.de.