für Kinder & Jugendliche

Suchtprävention

Das Hauptziel der Suchtprävention ist die Stärkung der Persönlichkeit, um dadurch einen Suchtmittelmissbrauch oder sogar eine Suchterkrankung zu vermeiden.

Im Hinblick auf die Zielgruppen erscheint uns eine Differenzierung der Suchtprävention sinnvoll:

Ziele für Kinder

  • Absolute Abstinenz von Alkohol, Nikotin und illegalen Drogen; kontrolliertes Heranführen an andere Handlungsfelder im Sinne der sinnvollen Freizeitgestaltung.
  • Hinauszögern des Erstkontaktes zu allen Arten von Drogen (Erhöhung des Einstiegsalters)
  • Sensibilisieren von Eltern, Erziehern und Lehrern
  • Präventives Netzwerk für Kinder unter Einbeziehung der Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit

Ziele für Jugendliche

  • Kontrollierter Konsum von Alkohol in den Grenzen des Jugendschutzgesetzes, kein riskanter Konsum (Missbrauch)
  • Sensibilisierung von Eltern, Erziehern und Lehrern; Hilfestellung im Umgang mit ihren pubertierenden Kindern / Jugendlichen
  • Zeitnahe Frühintervention bei einer suchtspezifischen Auffälligkeit
  • Präventives Netzwerk für Jugendliche unter Einbeziehung der Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit und der Vereinsjugendarbeit

Ziele für junge Erwachsene

  • Kontrollierter Konsum von Alkohol und Nikotin, Vermeidung von riskantem Konsum (Missbrauch)
  • Abstinenz von illegalen Drogen
  • Zeitnahe Intervention bei wiederholten suchtspezifischen Auffälligkeiten
  • Aufklärung und Zusammenarbeit mit Arbeitgebern und / oder Ausbildern

Ziele für Senioren

  • Enttabuisierung des Themas "Sucht und Alter"
  • Aufklärung und Information von Angehörigen und Pflegepersonal
  • Entwicklung von Kooperationen der Bereiche Suchthilfe und Altenhilfe
  • Aufzeigen von Perspektiven und Lebensqualität

Das aktuelle Modell unterscheidet drei Ebenen der Prävention:

  • Universelle Prävention: Setzt im Umfeld an, fördert Stärken (früher: Primärprävention)
  • Selektive Prävention: Beugt Gefahren vor, setzt bei bestimmten Zielgruppen an (früher: Sekundärprävention)
  • Indizierte Prävention: Arbeitet mit Betroffenen bzw. mit akut gefährdeten Personen (früher: Tertiärprävention)

Diese Ebenen werden wiederum differenziert in:

  • Verhaltensprävention: Sie zielt auf das konkrete Verhalten des Einzelnen und findet in der Regel "Face to Face" durch Fachkräfte statt.
  • Verhältnisprävention: Sie setzt an den äußeren Bedingungen und Strukturen an. Es geht hier um Rahmenbedingungen wie z.B. Gesetze, Vereinbarungen, ordnungspolititsche Maßnahmen.

Im Vergleich der verschiedenen Maßnahmen und Maßnahmeebenen hat sich in zahlreichen Evaluationen erwiesen, dass vor allem die Verhältnisprävention nachhaltige Erfolge zeigt. Bei den verhaltenspräventiven Maßnahmen muss darauf geachtet werden, dass einmalige Aktionen vermieden werden. Die Einbindung der Maßnahmen in einen Gesamtzusammenhang verspricht den größten Erfolg.

Wichtig ist auch die Beachtung von geschlechtsspezifischen Aspekten: Bereits bei den Symptomen lassen sich männliche und weibliche Süchte feststellen. Darauf muss innerhalb der Angebote zur Prävention eingegangen werden.


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