Kulturschwerpunkt 2024/25:
„SIGnifikante Frauen im Landkreis Sigmaringen“

Die Hälfte der Bevölkerung ist weiblich. Aber nicht nur quantitativ machen Frauen ziemlich genau die Hälfte der Bevölkerung aus, ihre Signifikanz macht sich auch qualitativ in allen Lebensbereichen bemerkbar, in denen sie „ihre Frau stehen“, Deshalb trägt der diesjährige Kulturschwerpunkt auch den Titel – wortspielerisch kombiniert mit dem Landkreiskürzel SIG – „SIGnifikante Frauen“.

Trotz nach wie vor bestehender Defizite im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit sind Frauen heute fester Bestandteil des öffentlichen Lebens – und dies nach einer jahrhundertelangen Geschichte der Unterdrückung und Rechtlosigkeit. Wo stehen Frauen im Landkreis Sigmaringen heute? Welche Rolle spielen sie in der und für die Gesellschaft? Wie werden sie wahrgenommen und wie nehmen sie sich selbst wahr? Was bewegt und beflügelt sie? Um diese und weitere Leitfragen dreht sich der Kulturschwerpunkt 2024/25 „SIGnifikante Frauen“.

Rund 75 Veranstaltungen in 13 Städten und Gemeinden des Landkreises nehmen das Thema „Frau“ aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick. Mit Vorträgen, Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Workshops, Führungen, Lesungen, Wanderungen, Runden Tischen, Konzerten und vielem mehr wird ein komplexes und facettenreiches Bild über das Leben von Frauen im Landkreis Sigmaringen in Vergangenheit und Gegenwart gezeichnet.

Dazu gehört unter vielem anderen die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema „Frau“, die in mehreren Kunstausstellungen ihren Ausdruck findet, etwa in der dreiteiligen Ausstellungsreihe „Das Ewig Weibliche“, in der Künstlerinnen und Künstler des Kunstvereins Bad Saulgau Rolle, Selbstwahrnehmung und gesellschaftliche Relevanz von Frauen reflektieren.

Ausstellung Kleber Post

Teilnehmende Künstlerinnen bei der Ausstellung „Das Ewig-Weibliche“ im Hotel Kleber Post, Bad Saulgau
© Kunstverein Bad Saulgau e.V.

Ein explizit frauenspezifisches Thema, nämlich Schwangerschaft und Geburt, wird in mehreren Veranstaltungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Zum einen alltagspraktisch mit einer Veranstaltung des Familiengesundheitszentrums über die Entwicklung der Hebammenarbeit und die Hebammenversorgung im Landkreis Sigmaringen, zum anderen mit zwei Vorträgen der Heidelberger Medizinhistorikern Prof. Dr. Karen Nolte über die Geschichte der Geburtshilfe im 19. Jahrhundert sowie die Geschichte der Frauengesundheitsbewegung in den 1970er Jahren.

Hebammen Gesundheitsamt LogoGuterundgesunderstart

Logo „Guter und gesunder Start“ des Familiengesundheitszentrums
© Landkreis Sigmaringen

Das weite Feld „Frau und Beruf“ wird in einer Reihe unterschiedlicher Veranstaltungen behandelt, etwa zu Frauen in Führungspositionen, zur Rückkehr nach der Elternzeit oder zur Debatte um den „gender pay gap“.

Eine Plattform bietet das Programm Frauen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen und aus unterschiedlichen Kontexten: Frauen mit Migrationshintergründen, Kreisrätinnen, Frauen aus den Kirchen, Ordensfrauen und vielen anderen. Das Thema Gewalt an Frauen hat ebenfalls seinen Platz im Programm.

Bild orange the world

Aufnahme von der Aktion „orange the world“ am 25. November 2022
© Frauennetzwerk Sigmaringen

Literarisch kommen Autorinnen in einer Reihe von Lesungen von und über Frauen zu Wort, die in den Bibliotheken Bad Saulgau, Mengen, Pfullendorf und Sigmaringen zu hören sein werden.

Eine Filmreihe, in deren Mittelpunkt außergewöhnliche Frauengeschichten- und Persönlichkeiten stehen, gehört zum Programm und die Theatergruppe ROLLE VORWÄRTS wird das Publikum gewohnt niveau- und humorvoll zum Lachen und Nachdenken bringen, diesmal mit dem Stück „Brechreiz“ über den „Reiz des Brechens“ mit Altgewohntem und Eingefahrenem.

Theatergruppe Rolle Vorwaerts

In Spiellaune: das Ensemble der Theatergruppe „Rolle Vorwärts“
© Theatergruppe „Rolle Vorwärts“

Historische Frauenpersönlichkeiten werden vorgestellt, etwa von Susanne Fuchs in einem Vortrag über Hildegard Wegscheider, die in Sigmaringen 1895 als erste Abiturientin in Preußen die Reifeprüfung abgelegt hatte und Doris Astrid Muth über Marie Baum, Frauenrechtlerin, Sozialarbeiterin sowie Begründerin des Kindererholungsheims auf dem Heuberg.

Marie Baum

Marie Baum (1874–1964). Gründerin der „Kinderstadt“ auf dem Heuberg
Vorlage: Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3675, KK 34

Ab dem 10. November 2024 wird in der Kreisgalerie Schloss Meßkirch die Ausstellung „Frauen ÜBER Frauen“ gezeigt, eine bunte Schau über alles was Frauen beschäftigt, bewegt und beflügelt.

Das gesamte Programm wird von der Hohenzollerischen Landesbank Kreissparkasse Sigmaringen und der Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch großzügig unterstützt.

Eine Übersicht zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie hier:

Programmflyer (PDF)