Online-Fachtag „Kinder mit psychisch erkrankten Eltern – präventive Handlungsmöglichkeiten und Kinderschutz“
Der Arbeitskreis Kooperation Jugendhilfe und Psychiatrie lädt zum Online - Fachtag „Kinder mit psychisch erkrankten Eltern – präventive Handlungsmöglichkeiten und Kinderschutz“ ein.
Psychische Erkrankungen führen nicht selten zu einer schweren Beeinträchtigung des familiären Zusammenlebens. Vor allem die Kinder sind diesen besonderen Belastungen und Gefährdungen ausgesetzt. Deshalb bildet das frühzeitige Erkennen und Einordnen krankheitsbedingter Verhaltensauffälligkeiten der Eltern die Voraussetzung dafür, dass den betroffenen Familien geeignete Hilfen zur Verfügung gestellt werden können.
Im ersten Teil des Fachtages werden die daraus abzuleitenden Auswirkungen auf das elterliche Fürsorgeverhalten d.h. auf die Feinfühligkeit und Responsivität gegenüber den kindlichen Bedürfnissignalen dargestellt.
Die Beobachtungskriterien zur Einschätzung der Belastung der kindlichen Bindungsentwicklung und der daraus abzuleitenden Kindeswohlgefährdung werden im zweiten Teil des Fachtages beschrieben.
Ziel und Inhalt des Fachtages
Psychische Erkrankungen führen nicht selten zu einer schweren Beeinträchtigung des familiären Zusammenlebens. Vor allem die Kinder sind diesen besonderen Belastungen und Gefährdungen ausgesetzt. Deshalb bildet das frühzeitige Erkennen und Einordnen krankheitsbedingter Verhaltensauffälligkeiten der Eltern die Voraussetzung dafür, dass den betroffenen Familien geeignete Hilfen zur Verfügung gestellt werden können.
Bei Eltern mit psychischen Erkrankungen, vor allem mit traumatischen Erfahrungen in den frühen Lebensphasen kommt es zu einer nachhaltigen Beeinträchtigung ihrer Kontaktfähigkeit. Hinzu treten Störungen der Stresstoleranz, der Mentalisierung und der Identitätsbildung.
Im ersten Teil des Fachtages werden die daraus abzuleitenden Auswirkungen auf das elterliche Fürsorgeverhalten d.h. auf die Feinfühligkeit und Responsivität gegenüber den kindlichen Bedürfnissignalen dargestellt.
Die Beobachtungskriterien zur Einschätzung der Belastung der kindlichen Bindungsentwicklung und der daraus abzuleitenden Kindeswohlgefährdung werden im zweiten Teil des Fachtages beschrieben. Zudem werden Methoden der Interaktionsförderung zwischen den Eltern und ihren Kindern vorgestellt.
Der einvernehmliche Kontakt mit den Eltern kann dabei nur dann über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden, wenn es gelingt, den zu erwartenden Irritationen im Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle nachhaltig entgegenzuwirken. Misstrauen sowie fehlende Problem- und Krankheitseinsicht erschweren es, von den Eltern einen Veränderungsauftrag zu erhalten. Die vertrauensbildende und motivierende Beziehungsgestaltung zu den Eltern ist entscheidend für die Kontinuität und die Wirksamkeit des Hilfeprozesses.
Um dem komplexen Unterstützungsbedarf der Familien, den präventiven Handlungsnotwendigkeiten und dem Kinderschutz gleichermaßen gerecht werden zu können, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Institutionen der Jugendhilfe und des Gesundheitswesens einschließlich der Erwachsenenpsychiatrie unabdingbar. Im dritten Teil des Fachtages werden daher organisatorisch-institutionellen und inhaltlich-konzeptionellen Voraussetzungen eines integrativen Ansatzes erläutert.
Referent
Dr. med. Michael Hipp, Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie.
- Ehemaliger Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes Hilden, Kreisgesundheitsamt Mettmann
- Mitbegründer des Förderkreises KIPKEL e.V. Prävention für Kinder psychisch kranker Eltern
- Initiator der Kooperationsvereinbarung der Erwachsenenpsychiatrie und der Jugendhilfe des Kreises Mettmann
Programm
13.30 Uhr
Ankommen, Bereitstellen der Technik (Mikrofon und Kamera)
13.50 Uhr
Begrüßung
14.00 Uhr
„Psychische Erkrankungen der Eltern und ihre Auswirkungen auf die Fürsorge- und Erziehungsfähigkeit“ anschließend kurze Fragerunde
15.30 Uhr
„Bindungsentwicklung der Kinder, Förderung der Eltern- Kind- Interaktion und Kriterien zur Beurteilung der Kindeswohlgefährdung anschließend kurze Fragerunde
15.45 Uhr
Pause
16.00 Uhr
„Multiinstitutionelle Kooperation beim Umgang mit psychisch erkrankten Eltern und ihren Kindern“ anschließend kurze Fragerunde
17.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Planung und Durchführung der Veranstaltung
Arbeitskreis `Kooperation Jugendhilfe und Psychiatrie` im Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz, Landkreis Sigmaringen
- Fachbereich Jugend, Landratsamt Sigmaringen
- Erziehungsberatungsstelle, Caritas Sigmaringen
- Zentrums für Gemeindepsychiatrie, Caritas Sigmaringen
- Psychiatrischen Abteilungen, SRH-Klinik Sigmaringen
Die Veranstaltung ist kostenfrei
Die Zugangsdaten zur Veranstaltung erhalten Sie mit der Anmeldung
FB Jugend, Landratsamt Sigmaringen
- Arbeitskreis Kooperation Jugendhilfe und Psychiatrie