22.03.2020
Kultur & Archiv
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
während meines Studiums vor bald 40 Jahren haben mich die Lebensweisheiten und Verhaltensmaximen von Autoren der Stoa, einer philosophisch-ethischen Religion der griechischen und römischen Antike, sehr beeindruckt und ein Stück weit auch in meinem eigenen Denken beeinflusst. Vor allem in der jüngeren Stoa in der römischen Kaiserzeit finden sich Vorstellungen von einer alle Menschen erfassenden Humanität, Überlegungen zum Spannungsverhältnis zwischen innerer Freiheit und gesellschaftlicher Pflichterfüllung und zur stetigen Aufgabe, das eigene Verhalten und Handeln unter ethischen Gesichtspunkten zu reflektieren und erforderlichenfalls zu korrigieren. Weg und zugleich Ziel des Stoikers sind die „Eudaimonia“, der Frieden der Seele, und die „Ataraxia“, die innere Unerschütterlichkeit, ungeachtet aller Fährnisse, Widrigkeiten und Schicksalsschläge im persönlichen wie auch gesellschaftlichen Leben.
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