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07.05.2020
Kultur & Archiv
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

mit dem heutigen 50. Beitrag und nach etwas mehr als sieben Wochen möchte ich mich mit meiner täglichen Online-Rubrik „Ermutigung in Corona-Zeiten“ vorerst von Ihnen verabschieden und eine kreative Pause einlegen. Ihren Reaktionen in den letzten Tagen habe ich entnommen, dass das Bedürfnis nach Rückkehr auch in eine Normalität im Kulturleben ebenso groß ist wie das Verlangen nach sozialen Kontakten und Begegnung außerhalb der zuletzt eingeschränkten Räume. Dass diese vorsichtige Öffnung der Beschränkungen rücksichtsvoll und in Verantwortung gerade auch gegenüber den Gefährdeten und Schwächeren in unserer Gesellschaft geschehen sollte und auch wird, ist, so hoffe ich sehr, eine der gewonnenen Lernerfahrungen, wonach Empathie und Solidarität uns beim Ertragen und letztlich auch beim Bestehen und Überwinden selbst großer Herausforderungen und Krisen helfen können.
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06.05.2020
Kultur & Archiv
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

es ist eine in vielerlei Hinsicht sonderbare Zeit, in die wir durchaus unfreiwillig hineingeworfen sind: das gesellschaftliche Leben und auch der persönliche Alltag sind aus der Bahn geraten, unser vermeintlich so abgesichertes und wohlgeordnetes Dasein erscheint plötzlich gefährdet, die gewohnten Zeitvertreibungen und Ablenkungen sind uns genommen. Neuerdings begegnen wir uns als Schutz voreinander und vor der von uns selbst und den anderen ausgehenden möglichen Ansteckung maskiert und vermummt – außerhalb der fünften Jahreszeit, in der dies normalerweise allein übliche Praxis ist.
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05.05.2020
Kultur & Archiv
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der niederländische Journalist und Historiker Rutger Bregman sieht die Fähigkeit zur Zusammenarbeit als das entwicklungsgeschichtlich wesentliche Erfolgsrezept des modernen Menschen. Erfolgreich waren und überlebt haben in der menschlichen Evolutionsgeschichte seiner Deutung zufolge nicht die Stärksten, sondern die Freundlichsten. Auch wenn sich insbesondere mit der Sesshaftwerdung des Menschen und der Entstehung von Privateigentum durchaus gegenläufige Charakterzüge bis hin zu nacktem Egoismus, Grausamkeit und der Ausgrenzung und Bekriegung von vermeintlichen Gegnern zeigten, bleibt der Grundzug zum solidarischen und selbstlosen Miteinander nach Bregmans Wahrnehmung gleichwohl bestehen und offenbart sich insbesondere in Krisen und Katastrophen.
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04.05.2020
Kultur & Archiv
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich will heute meinen Rückblick auf den Umgang unserer Vorfahren mit Seuchen fortsetzen mit der historischen Praxis der Quarantäne als behördlich angeordneter befristeter Isolierung von Infizierten oder auch als bloße Vorsichtsmaßnahme. Der Begriff leitet sich im Übrigen von „quaranta giorni“, d.h. vierzig Tagen ab, die seuchenverdächtige Schiffsbesatzungen an Bord verweilen mussten, bis sie an Land und in die Häfen durften.
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03.05.2020
Kultur & Archiv
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

in den zurückliegenden Wochen wurden wir durch den Stillstand des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens und die Kontaktbeschränkungen durchaus unfreiwillig auf uns selbst zurückgeworfen. Mit der Entschleunigung, dem Wegfall mancher Ablenkungen und der gewohnten Mobilität konnten viele von uns bislang eher seltene und möglicherweise auch ambivalente Erfahrungen mit Alleinsein und Stille machen. Der Beuroner Benediktiner und Eremit Br. Jakobus Kaffanke hat mir zu seinem Umgang mit Alleinsein und Stille einen kurzen Erfahrungsbericht geschickt, den ich mit seiner Erlaubnis mit Ihnen teilen will.
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02.05.2020
Kultur & Archiv
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich möchte meine Schilderung vom Umgang unserer Vorfahren mit Seuchen fortführen mit einem Blick auf die furchtbaren Pestepidemien vom 14. bis ins 17. Jahrhundert. Am Anfang steht der „Schwarze Tod“ von 1348/49, der als die einschneidendste demographische Katastrophe in der europäischen Geschichte gilt und nach allerdings durchaus unsicheren Schätzungen rund ein Drittel der damaligen Bevölkerung dahinraffte. Neuere Forschungen belegen allerdings, dass die aus Zentralasien über die Krim und die Mittelmeerhäfen eingeschleppte Beulenpest die verschiedenen Länder und Regionen Europas durchaus unterschiedlich heimgesucht hat.
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01.05.2020
Kultur & Archiv
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Aphorismen sind sprachlich und inhaltlich verdichtete Lebensweisheiten und Erkenntnisse, die nicht zuletzt auch Lernerfahrungen aus gesellschaftlichen oder persönlichen Krisen mitunter auch humorvoll prägnant vermitteln. Im besten Fall bieten sie den Leserinnen und Lesern Orientierung in eigenen Problemlagen, Selbsterkenntnis auf Holz- und Irrwegen oder auch Trost in den Tallagen und Abgründen des Daseins. Die dabei vermittelten Einsichten und Weisheiten scheinen ebenso transkulturell zu sein wie die zugrunde liegenden Herausforderungen und Versuchungen der Menschen zumal in allgemeinen oder auch individuellen Krisensituationen.
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30.04.2020
Kultur & Archiv
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

es ist für mich eine Freude zu beobachten, dass die Beschränkungen des öffentlichen wie auch des persönlichen Lebens und Bewegungsspielraums durch die Corona-Pandemie zugleich der Kreativität bei vielen Zeitgenossen einen Schub geben. Anstelle des nicht mehr möglichen Besuchs von Konzerten wird eben selbst musiziert und gesungen, statt des Gangs ins Kino werden in Eigenproduktion Videos gedreht, die verhinderten Lesungen von Autoren werden durch Rezitationen von Gedichten oder das eigene Reimeschmieden kompensiert, anstelle von öffentlichen Podiumsdiskussionen gibt es Livestream-Gespräche zu wichtigen Themen und gerade auch den möglichen Lernerfahrungen aus der aktuellen Krise.
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29.04.2020
Kultur & Archiv
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ein durch Krankheiten, Missernten, Hungersnöte und Kriege vielfach bedrohtes, weithin unsicheres Leben gehörte für unsere Vorfahren bis vor wenigen Generationen zur beständigen Erfahrung. Gegen ernsthafte Erkrankungen oder schwerere Verletzungen bei Unglücken gab es kaum wirksame Heilbehandlungen. Noch in der Frühen Neuzeit überlebte jede dritte Frau das Kindbett nicht, Säuglinge erreichten nur etwa zur Hälfte das 6. Lebensjahr, die Zahl der sog. „Kindsleichen“ war in den Dörfern und Städten regelmäßig höher als die Anzahl der jährlichen Erwachsenen-Bestattungen.
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28.04.2020
Kultur & Archiv
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich sehe zwei grundlegende Erkenntnisse und Lernerfahrungen aus der gegenwärtigen Krise: Zum einen dass das Leben trotz aller medizinischen, technischen und sozialen Fortschritte letztlich unsicher und gefährdet bleibt; und zum anderen dass Zusammenstehen und Solidarität auch schwere Stunden leichter bestehen lassen und Kraft und Hoffnung vermitteln auf die Überwindung der Krise und die richtigen Antworten auf die gestellten Herausforderungen. Der Barde Michael Skuppin aus Bad Saulgau hat diese gleichzeitige Erfahrung des Ausgeliefertsein und des Miteinanders in seinem Mundartlied „Bloß sterba muaß jeder alloi“ wunderbar ausgedrückt und zugleich vertont. Mit seiner Erlaubnis darf ich das Lied in Text und Vertonung mit Ihnen teilen.
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