26.04.2020
Kultur & Archiv
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
auf Empfehlung von Diakon Werner Knubben will ich Ihnen heute den deutsch-schweizerischen Kulturphilosophen und Dichter Jean Gebser (1905-1973) und sein Gedicht „Und es will Vieles werden“ vorstellen. Vor allem mit seinem 1949 und 1953 erschienenen zweibändigen Hauptwerk „Ursprung und Gegenwart“ gilt Gebser als Begründer einer kulturwissenschaftlich orientierten Bewusstseinsgeschichte. Er erkennt eine reiche Fülle menschlicher Bewusstseinskräfte, die nicht auf Verstand und Vernunft reduziert werden dürften. Neben dem verstandesmäßigen Begreifen und analytischen Denken gebe es einen magischen Weltbezug und mythische Weltdeutungen. In einem durch Krisen ausgelösten Sprung aus der Zivilisation, wie wir sie kennen, sieht Gebser die Chance für die Entwicklung eines Integralen Bewusstseins. In seinem Gedicht schildert er das aus dem Vertrauen erwachsende, erst zu erahnende Heraufziehen eines neuen Bewusstseins, das Himmel und Erde heilend verbindet.
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