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Gesundheitsamt empfiehlt Polio-Impfcheck


In dem als Frühwarnsystem eingesetzten Abwassermonitoring hat das Robert-Koch-Institut (RKI) erstmals das Schluckimpfstoff-abgeleitete Polio-Virus in verschiedenen Städten Deutschlands nachgewiesen. Vor diesem Hintergrund appelliert das Sigmaringer Gesundheitsamt an die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis, ihren Impfstatus zu überprüfen. Darüber hinaus kann gute Händehygiene dazu beitragen, die Verbreitung des Virus zu verhindern.

Bislang wurden in Deutschland keine Polio-Erkrankungen oder Verdachtsfälle gemeldet. Aufgrund insgesamt hoher Polio-Impfquoten und guter Hygienebedingungen in Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der Erkrankung gering. Sofern Polio-Viren jedoch anhaltend zirkulieren, ist es nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts möglich, dass vereinzelt Erkrankungsfälle unter ungeimpften oder nicht vollständig geimpften Menschen auftreten.

„Die Nachweise von Polio-Viren in Abwasserproben sind ein Weckruf für die Bedeutung eines vollständigen Impfschutzes gegen Kinderlähmung“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha bereits am 29. November in Stuttgart. „In Baden-Württemberg bestehen teilweise erhebliche Lücken in Bezug auf die Impfung gegen Kinderlähmung. Insofern appelliere ich an alle Bürgerinnen und Bürger, den Impfschutz entsprechend den aktuellen STIKO-Empfehlungen zu überprüfen und bei Bedarf zu vervollständigen.“

Eine Spritze mit einer Impfdosis liegt auf einem ausgefüllten gelben Impfpass.Die vollständige Impfung schützt zuverlässig vor einer Polio-Erkrankung.

Bei den Einschulungsuntersuchungen wurde im Landkreis Sigmaringen im vergangenen Jahr ein vollständiger Impfschutz bei 91 Prozent der Kinder festgestellt. Der Anteil vollständig geimpfter Menschen nimmt jedoch mit zunehmendem Alter ab, da erforderliche spätere Auffrischungsimpfungen häufiger versäumt werden.

Bei Poliomyelitis („Kinderlähmung“) handelt es sich um eine hochansteckende Krankheit, die vor allem Kinder unter fünf Jahren betrifft und bei nicht ausreichend immunisierten Personen im schlimmsten Fall zu dauerhaften Lähmungen führen kann. Sie wird überwiegend mittels Schmierinfektion übertragen, in seltenen Fällen jedoch auch über Tröpfchen. Die Krankheit kann durch Impfungen zuverlässig verhindert werden. Da die Infektion in mehr als 95 Prozent der Fälle stumm verläuft, kann das Virus in der Bevölkerung unter Umständen über längere Zeit weitergegeben werden, bevor der erste Erkrankungsfall gemeldet wird.

Eine vollständige Impfung schützt zuverlässig vor der Erkrankung. Daher rät das Gesundheitsamt des Landkreises Sigmaringen dazu, in den Impfausweis zu schauen und zu prüfen, ob der eigene Impfstatus beziehungsweise der der Kinder vollständig ist. Was eine vollständige Polio-Impfung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bedeutet, ist ausführlich auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) erläutert. Menschen mit fehlender oder unvollständiger Polio-Impfung sollten sich an ihre Ärztin oder ihren Arzt wenden. Bürgerinnen und Bürger werden außerdem gebeten, auf gute Händehygiene zu achten. Damit kann die Verbreitung von Polio-Viren verhindert werden.

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