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Forst

Gutes Zeugnis für den Wald


So liegt neben den jüngsten Ergebnissen der Bundeswaldinventur auch der neue Waldzustandsbericht der forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg vor. Demnach wachsen im Landkreis jährlich 500.000 Kubikmeter Holz, wodurch der Wald rund zwei Drittel der CO2-Emissionen der Landkreisbevölkerung aufnehmen kann: Durch die Photosynthese binden die Bäume Kohlendioxid aus der Atmosphäre und speichern es in ihrer Biomasse – ein entscheidender Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.

Die Bundeswaldinventur, die alle zehn Jahre durchgeführt wird, und der jährliche Waldzustandsbericht der FVA liefern dem Fachbereich Forst des Landkreises Sigmaringen wertvolle Daten zur Entwicklung der Wälder und zur Vitalität der Bäume. Fachbereichsleiter Stefan Kopp zieht aus den aktuellen Zahlen eine positive Bilanz. „Im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands erweist sich der Wald im Landkreis Sigmaringen als vital und resilient“, sagt er. „Der Wald ist überwiegend gesund und bleibt die wichtigste Kohlenstoffsenke.“

Die Waldzustandserhebung zeigt auch, dass sich die Benadelung und Belaubung der Waldbäume in den vergangenen zwei Jahren sogar leicht verbessert hat. Junge Wälder bis zu einem Alter von 60 Jahren leiden kaum unter den Auswirkungen des Klimawandels: Dort weisen nur etwa sechs Prozent der Bäume signifikante Schäden auf. Mit zunehmendem Alter der Bäume nehmen die Verluste jedoch deutlich zu. „Folgerichtig wird in den aktuellen Waldbaukonzepten darauf geachtet, dass bestimmte Baumarten wie die Fichte nicht mehr so alt werden, sondern durch die regelmäßige Waldpflege früher geerntet werden können“, sagt Stefan Kopp.

Die häufigste Baumart im Landkreis Sigmaringen bleibt mit einem Anteil von 52 Prozent nach wie vor die Fichte, die jedoch seit der ersten Bundeswaldinventur 1987 um 13 Prozent an Flächenanteil verloren hat. Diese Entwicklung wird durch den Zuwachs anderer Nadelhölzer und Laubhölzer ausgeglichen, was die ökologische Vielfalt der Wälder fördert.

Das Potenzial, das im Landkreis Sigmaringen durch eine aktive Waldbewirtschaftung zur langfristigen CO2-Bindung besteht, ist enorm. Durch nachhaltige Forstwirtschaft kann die Kohlenstoffspeicherung weiter gesteigert werden. Die Nutzung von regionalem Holz aus heimischen Wäldern als Brennstoff trägt außerdem dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren.

Forstrevierleiter Florian Schmid aus Sauldorf sucht nach Bäumen mit Schädlingsbefall.Forstrevierleiter Florian Schmid aus Sauldorf bei der Suche nach Bäumen mit Schädlingsbefall: Um einen Befall umliegender Bäume zu verhindern und die Wälder stabil zu halten, ist diese Arbeit unerlässlich.

Trotz eines leichten Rückgangs des Holzvorrats im Landkreis bleibt dieser auf einem hohen Niveau. Besonders auffällig ist der Rückgang der Fichte, bedingt durch Sturmschäden, Borkenkäferbefall und gezielten Waldumbau hin zu Laubholz. Im Kleinprivatwald verläuft dieser Waldumbau jedoch nur zögerlich. Dort erreichen sehr viele Wälder in den kommenden Jahren das kritische Alter. „Die Anfälligkeit alter Bestände für Sturm- und Borkenkäferschäden steigt“, sagt Revierförster Florian Schmid aus Sauldorf. „Das macht die Arbeit im Privatwald zu einem wichtigen Handlungsfeld.“

Schmid weit auf die Robustheit und Anpassungsfähigkeit der Wälder im Landkreis Sigmaringen hin. „Trotz der Herausforderungen durch Klimawandel und Schädlinge zeigt sich unser Wald als robust“, sagt er. „Die Vitalität der Wälder ist ein Zeichen für unser erfolgreiches Waldmanagement und die nachhaltige Bewirtschaftung.“

Für den Fachbereich Forst unterstreichen die Ergebnisse der Bundeswaldinventur die Notwendigkeit, die Wälder aktiv zu managen und zukunftsfähige Strategien zu entwickeln. So ist die Situation im Landkreis Sigmaringen im Vergleich zu anderen Regionen relativ stabil. „Trotzdem sind gezielte Maßnahmen unerlässlich, um die Vitalität und die wichtige Funktion als Kohlenstoffspeicher langfristig zu sichern und das große Potenzial zur CO2-Bindung durch aktive Waldbewirtschaftung optimal zu nutzen“, sagt Stefan Kopp.

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