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Impf-Empfehlung für Schwangere


Nach nur drei Fällen im vergangenen Jahr wurden dem Gesundheitsamt 2024 bereits 50 Fälle gemeldet. Betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche. Zwei Säuglinge mussten wegen schwerer Krankheitsverläufe in der Kinderklinik behandelt werden.

Keuchhusten ist sehr ansteckend und vor allem Neugeborene und Kleinkinder im ersten Lebensjahr sind durch schwere Hustenanfälle gefährdet. Auch bei älteren und immungeschwächten Menschen können schwere Verläufe auftreten. Kleinkinder mit verdächtigen Hustenattacken sollten umgehend vom Kinderarzt untersucht werden.

„Typischer Keuchhusten beginnt meist 9 bis 10 Tage nach der Ansteckung wie eine gewöhnliche Erkältung“, sagt Dr. Bettina Tegtmeyer, Leiterin des Sachgebiets Infektionsschutz im Sigmaringer Gesundheitsamt. Üblicherweise folge eine mehrwöchige Phase mit den typischen Hustenattacken, die dann in der dritten Phase langsam wieder abklingt. „Oft verläuft die Erkrankung aber auch nicht in diesen drei Phasen, sondern äußert sich in einem lang andauernden Husten.“

Ab dem Alter von 2 Monaten ist eine Keuchhusten-Impfung gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) möglich. Die Grundimmunisierung erfolgt mit Kombinationsimpfstoffen im Alter von 2, 4 und 11 Monaten. Auffrischungsimpfungen sind mit 5 bis 6 und mit 9 bis 17 Jahren und dann noch einmalig im Erwachsenenalter empfohlen.

Wichtig zum Schutz von Säuglingen ist die generelle Impfempfehlung der STIKO für alle Schwangeren im letzten Schwangerschaftsdrittel. „Leider ist diese Empfehlung noch nicht ausreichend bekannt“, sagt Dr. Bettina Tegtmeyer. „Die Impfung führt zu einem Nestschutz der Neugeborenen und reduziert das Risiko eines schweren Verlaufes deutlich.“ Die Impfempfehlung für Schwangere gilt seit März 2020 – unabhängig davon, wann die letzte Impfung vor der Schwangerschaft erfolgte. Auch die rechtzeitige Impfung aller engen Kontaktpersonen trägt zum Schutz der Neugeborenen bei. Die Impfung der Mutter in der Schwangerschaft zeigt jedoch mit mehr als 90 Prozent eine höhere Schutzwirkung.

„Generell sind die Menschen in Deutschland skeptisch, wenn es um Impfungen in der Schwangerschaft geht“, sagt Dr. Bettina Tegtmeyer. Verlässliche Daten zeigten jedoch, dass die angewendeten Impfstoffe gegen Pertussis in der Schwangerschaft gut vertragen werden. „Insbesondere in Jahren mit hohen Infektionszahlen ist die Impfung von Schwangeren ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Neugeborenen vor schweren Keuchhustenerkrankungen.“

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