Unwetter im Landkreis
Nach der angespannten Wetterlage in der Region mit einer Vielzahl an Einsätzen auch im Landkreis Sigmaringen am Wochenende hat sich die Situation seit Sonntagabend wieder etwas entspannt. Gleichwohl sind einzelne Pegel an den Zuflüssen der Donau weiter leicht gestiegen und müssen auch an diesem Montag noch weiter beobachtet werden. Die frühzeitige Einrichtung des Führungsstabs zur Bewältigung der Gesamtlage und die getroffenen Gefahrenabwehrmaßnahmen haben sich im Nachhinein als angemessen und richtig erwiesen. Damit konnten größerer Schaden und weitere Überflutungen vermieden werden.
Aktuell werden noch punktuelle Einsätze in verschiedenen Städten und Gemeinden des Landkreises abgearbeitet, etwa durch das Auspumpen eines Kellers, unter anderem infolge gestiegener Grundwasserpegel. Für die Donau ist mit weiter steigenden Pegelständen zu rechnen, allerdings in einem für die Gefahrenabwehr noch unkritischen Bereich. So ist derzeit nicht davon auszugehen, dass der Fluss in bebauten Gebieten großflächig über die Ufer tritt.
Für den Landkreis Sigmaringen sehen Kreisbrandmeister Michael Reitter und seine Stellvertreter die Lage unter Kontrolle und die Einsätze weitgehend abgearbeitet. Dennoch beobachten sie intensiv die weitere Entwicklung. Auch auf mögliche weitere Überlandhilfe-Einsätze in benachbarten Landkreisen oder Bundesländern sind die Einsatzkräfte vorbereitet. So wurde am Montagmorgen bereits der Wasserrettungszug nach Bayern zur Hilfeleistung entsandt.
Seit Freitag, 31. Mai, ca. 18 Uhr waren die Hilfsorganisationen des Landkreises aufgrund der Unwetterlage mit langanhaltendem Dauerregen mit rund 300 Einsatzkräften im Dauereinsatz. Schwerpunkte bei den rund 100 Einsatzstellen zeichneten sich im Einzugsgebiet der Ablach im Bereich von Sauldorf, Meßkirch, Krauchenwies und Mengen als auch der Donaunebenflüsse in der Raumschaft Bad-Saulgau/Herbertingen ab.
Mit vier Hilfeleistungszügen der Feuerwehren half der Landkreis im Bodenseekreis und im Landkreis Ravensburg in Meckenbeuren, Wangen, Kißlegg und Bad Waldsee aus, auch mit rund 40.000 gefüllten Sandsäcken, die in die Schwerpunkte in die Nachbarlandkreise Ravensburg, Bodenseekreis und Biberach gefahren wurden. Vier Sandsackfüllanlagen aus Tuttlingen, Reutlingen, Hüfingen sowie aus Hohentengen sind bzw. waren zu Spitzenzeiten in Ostrach in Betrieb und füllten ca. 5.000 Sandsäcke in der Stunde ab, die dann in logistischer Hochleistung von dort in die verschiedenen Einsatzstellen in die Landkreise sowie die Gemeinden im Kreisgebiet verbracht werden.
Koordiniert wurden die Einsätze von den drei neu gegründeten Stabsgruppen Ost, West und Mitte unter der Leitung des Kreisbrandmeisters und dessen Stellvertretern. Nachdem die Wetterentwicklung seit Anfang vergangener Woche eng beobachtet wurde, konnte das Lagenzentrum im Rettungszentrum Mengen bereits frühzeitig einberufen und über die Tage rund um die Uhr besetzt werden. Etwa alle 12 Stunden wechselten sich die Stabsgruppen im Schichtdienstbetrieb ab.
Trotz der weithin angespannten Wetterlage zeichnete sich im am Samstagabend eine leichte Entspannung ab, wobei für die Nacht auf Sonntag und im Verlauf des Tages wieder weitere starke Regefälle gemeldet wurden. Somit konnte nicht mit einem raschen Einsatzende gerechnet werden. Der über Tage dauernde Einsatz belastete die hoch engagierten Einsatzkräfte aus allen Feuerwehren des Landkreises, der Hilfsorganisationen, des THW und der Notfallseelsorge in außergewöhnlichem Maße.
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