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Forst

Maßnahmen gegen den Borkenkäfer im Wald


Eine vergleichbare Entwicklung gab es bisher nur 2003 und 2018, jeweils gefolgt von Massenvermehrungsjahren. Zudem machen lange Trockenphasen wie in den vergangenen Wochen die Nadelbäume anfälliger für einen Borkenkäferbefall. Daher ist die aktuelle Situation angespannt: Die hohe überwinterte Ausgangspopulation wird das Befallsrisiko in den kommenden Wochen auch im Landkreis Sigmaringen deutlich ansteigen lassen. Nötig sind deshalb jetzt vor allem intensive Befallskontrollen.

Hinweise auf einen Befall sind inzwischen immer deutlicher zu sehen: Frisches Bohrmehl – zum Beispiel auf Rindenschuppen, am Stammfuß, in stammnahen Spinnweben oder auf den Blättern der Bodenvegetation – ist ein eindeutiger Hinweis auf kürzlich erfolgten Käferbefall. Weitere Symptome sind Harztropfen oder Harzfluss sowie mit Bohrmehl verklebte Harztrichter.

Regelmäßig zu kontrollieren sind:

  • alle stehenden Fichtenbestände
  • nach Schadereignissen, Hiebsmaßnahmen oder Durchforstungen liegengebliebenes, bruttaugliches Material wie etwa Kronenmaterial oder starke Äste
  • in der Nähe von Fichtenbeständen gelagertes Nadelholz

Befallenes Käferholz muss am besten sofort, spätestens jedoch bis zum Ausflug der Jungkäfer aufgearbeitet sein. Nach festgestelltem Käferbefall bleiben höchstens vier Wochen Zeit für die Aufarbeitung. Das Holz muss dann entweder mindestens 500 Meter von Fichtenwäldern entfernt gelagert oder sofort ins Sägewerk gebracht worden sein. Alternativ muss es entweder entrindet oder notfalls gespritzt werden.

Bitte nehmen Sie mit dem zuständigen Forstrevierleiter Kontakt auf, wenn Ihr Holz über die Holzverkaufsstelle beim Landratsamt vermarktet werden soll! Aushaltung der Sortimente und Lagerort müssen auf die aktuelle Marktlage ausgerichtet werden. Kleinmengen müssen selbst verwertet werden (Brennholz). Alte Käferbäume, die seit Längerem dürr sind (Rinde vollständig abgefallen), können ohne Gefahr stehen bleiben und verrotten: Der Borkenkäfer ist in diesem Fall längst ausgeflogen.

Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Privatwaldbesitzenden mit einer Aufarbeitungshilfe von 6 Euro je Festmeter Schadholz. Sprechen Sie dazu die für Sie zuständige Forstrevierleitung an!

  • Das Merkblatt „Borkenkäfer erkennen, vorbeugen, managen – Hinweise für Waldbesitzende“ ist hier zu finden.
  • Kontakt: Landratsamt Sigmaringen, Fachbereich Forst, Telefon 07571/102-2510, E-Mail: post.forst(at)lrasig.de
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