Unser Wald tut gut!
Denn die Ansprüche von uns allen an den Wald sind hoch: Er soll für saubere Luft, ein ausgeglichenes Klima und frisches Wasser sorgen, durch sein verzweigtes Wurzelwerk den Boden schützen, Holz liefern, Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bieten und zu Spaziergängen und Erholung einladen. Insbesondere in unserer schnelllebigen Zeit suchen viele Menschen instinktiv Erholung und Ruhe im Wald. Die wohltuende Wirkung des Waldes wurde dabei bereits in mehreren wissenschaftlichen Studien belegt.
Der kleine Wellnessurlaub für zwischendurch
Regelmäßige Waldbesuche sind eine Wohltat für die Sinne. Das Rauschen der Baumkronen bei Wind, der Geruch von frisch geschlagenem Holz oder die wärmende Sonne auf der Waldlichtung – all das macht den Waldaufenthalt zu einem wahren Kurzurlaub im hektischen Alltag. Dieser sogenannte „being-away“-Effekt (dt.: weg sein) wird durch die Konzentration der Sinne auf die Natur ausgelöst. Oftmals zeigen sich beim reinen Beobachten der Natur kleine Naturschauspiele wie der Balztanz von Singvögeln oder umherspringende Eichhörnchen in den Baumkronen. Gerade solche kleinen Erlebnisse machen für viele Menschen die „Faszination Wald“ aus. Für die meisten nicht verwunderlich: Waldaufenthalte reduzieren Stress und Anspannung. Der Wald macht den Menschen gesund und das ganz von allein.
Das Verweilen und Lustwandeln im Wald ist insbesondere in Japan gängige Praxis der Naturheilkunde und wird als „Shinrin Yoku“ bezeichnet. Auch in Deutschland gewinnt dieses Phänomen zunehmend an Bedeutung. Hierzulande wird Shinrin Yoku mit „Waldbaden“ übersetzt. Dabei geht es nicht im wörtlichen Sinne um ein Bad im Wald, sondern viel mehr um den schlichten Aufenthalt im Wald und den gleichzeitigen Genuss der Atmosphäre mit allen Sinnen.
Die Blüte des Frauenschuhs ist ein ganz besonderes Erlebnis für die Sinne.
Waldkräuter – Gesünder geht‘s nicht
Die Nutzung von Wildkräutern für Zaubertränke, Salben und Tinkturen gehört für viele Menschen wohl eher in die Ecke des Aberglaubens. Dabei steckt auch unser heimischer Wald voller Heilkräuter. Bärlauch, Brennnessel, Schwarzer Holunder oder Hundsrosen (umgangssprachlich: Hagebutten) kommen im Landkreis Sigmaringen häufig vor. Bärlauch beispielsweise regt die Durchblutung an und kann in eingelegter Form auch als Verdauungsanreger verwendet werden. Gerade auch an kalten Tagen baut ein heißer Hagebuttentee das Immunsystem auf. Durch den hohen Vitamin C Gehalt der Rosenfrüchte werden die Abwehrkräfte des menschlichen Körpers nachweislich mobilisiert. Dabei zählt ja auch der Geschmack, dass Waldkräuter und –früchte nicht nur gesund, sondern auch lecker schmecken, merkt man am besten am Beispiel einer Walderdbeere, welche ihrer Verwandten aus dem Garten in puncto Geschmacksintensität in nichts nachsteht.
Natürlich ist beim Verzehr von wilden Früchten auch immer Vorsicht geboten! Kräuter, Beeren und auch Pilze, die einem nicht bekannt sind, sollten unter keinen Umständen verzehrt werden. Ebenso sollen alle Pflanzen, die man aus dem Wald konsumiert, vor dem Verzehr gründlich gewaschen bzw. abgekocht werden. So minimiert man das Risiko, an Erregern wie dem Fuchsbandwurm zu erkranken.
Wald bewegt
Sport im Wald ist besonders gesund. Die Bewegung an der frischen Luft macht nachweislich glücklicher als Sport in Innenräumen. Joggen, Mountainbiken oder Wandern gehören für viele zur Abend- und Freizeitgestaltung. Dabei scheint die Art der körperlichen Betätigung zweitrangig, bereits bei einem zehnminütigen Spaziergang werden die Glückshormone Serotonin und Dopamin freigesetzt, das Stressempfinden lässt nach.
Egal ob beim Morgenspaziergang mit Vogelstimmen, dem klettern an Donaufelsenwänden oder einer gemütlichen Radtour – der Wald und seine Wege laden zum Verweilen ein. Wenn Sie den Wald zusammen mit dem Förster erkunden möchten, läuft noch bis Ende September die Veranstaltungsreihe „WaldBlicke“ des Fachbereichs Forst des Landratsamtes Sigmaringen. Schauen Sie einfach auf unserer Homepage vorbei: https://www.landkreis-sigmaringen.de/waldblicke
Wir freuen uns auf Sie!
Bewegung im Wald tut einfach gut – in jedem Alter.
