Aktuelle Meldung

Liegenschaften & Technik

Größte Investition in der Landkreisgeschichte


Vergabe Neubau Bertha Benz Schule

Visualisierung Neubau Bertha-Benz-Schule (Hof 437 Netzwerk für Raum und Form/Georg Reisch GmbH & Co. KG/ LRO GmbH & Co. KG)

Nach rund dreijähriger intensiver Projektentwicklung und -vorbereitung, bei der der Landkreis durch PD - Berater der öffentlichen Hand GmbH aus Berlin, Menold Bezler Rechtsanwälte Steuerberater Wirtschaftsprüfer Partnerschaft mbB aus Stuttgart sowie Pfaller Ingenieure GmbH & Co. KG aus Nürnberg unterstützt wurde, hat der Kreistag des Landkreises Sigmaringen in seiner öffentlichen Sitzung am 16.05.2022 beschlossen, den Auftrag für Planung, Bau und Betrieb der Bertha-Benz-Schule an die Georg Reisch GmbH & Co. KG aus Bad Saulgau zu vergeben. Das Auftragsvolumen für Planung und Bau beträgt knapp 99 Mio. EUR.

Die Georg Reisch GmbH & Co. KG hat sich dabei in einem europaweiten Vergabeverfahren gegen drei weitere Bieter durchgesetzt und konnte mit dem eingereichten Entwurf des renommierten Architekturbüros LRO GmbH & Co. KG aus Stuttgart insbesondere in den Kriterien Architektur und Städtebau, Funktionalität, Qualität und Nachhaltigkeit sowie Gebäudemanagement überzeugen.

Landrätin Stefanie Bürkle freut sich, dieses Leuchtturmprojekt in Sigmaringen zusammen mit einem Partner aus dem eigenen Landkreis realisieren zu können: „Die Georg Reisch GmbH & Co. KG bringt Kompetenz und Erfahrung in diesem Sektor nach der Realisierung verschiedener Schulbauvorhaben in anderen Bundesländern mit und kann diese nun auch in ihrem Heimatlandkreis unter Beweis stellen.“

„Mit der Realisierung der Bertha-Benz-Schule im Rahmen eines ÖPP-Projektes (öffentlich-private Partnerschaft) hat der Landkreis einen zwar nicht neuen, aber in Baden-Württemberg in Vergessenheit geratenen Weg beschritten“, erläutert Helmut Göppel-Wentz, Leiter des Fachbereichs Liegenschaften und Technik. Mit diesem ÖPP-Projekt erfolgt nicht nur Planung und Bau durch die Georg Reisch GmbH & Co. KG, nach der Fertigstellung zum Schuljahresbeginn 2025/2026 wird sie das Schulgebäude und die Außenanlagen darüber hinaus auch über einen Zeitraum von 25 Jahren technisch betreiben. Grundstück und Gebäude verbleiben dabei im Eigentum des Landkreises.

Im ÖPP-Ansatz ist ein gesamtheitliches und nachhaltiges Denken von der Planung über Bau und Betrieb bis hin zur Berücksichtigung von Umbau- und Erweiterungsmöglichkeiten im Lebenszyklus einer Immobilie verankert. Dieser ohnehin innovative Ansatz wird flankiert durch die Realisierung eines nachhaltigen Gebäudekonzeptes. So wird der Neubau mit modernen Energieeffizienztechnologien in Form von Photovoltaik-Anlagen sowie einer kombinierten Wärmeversorgung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und Fernwärme ausgestattet. Darüber hinaus erfolgt die Ausführung nach dem energetischen Standard BEG 40 EE. Nach der Fertigstellung erfüllt der Neubau die Kriterien für eine Platin-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. „Der herausragende Stellenwert des Gebäudes lässt sich auch daran erkennen, dass bundesweit bislang erst sechs Bildungsbauten nach diesem hohen Standard eine Zertifizierung erfahren haben“, berichtet Landrätin Bürkle.

Peter Hotz, Dezernent für Finanzen, Bildung und Straßen verweist darauf, dass die Kosten trotz der aktuellen Marktsituation im erwarteten Bereich liegen: „Durch eine vertraglich vereinbarte Preisgleitklausel während der Bauphase und festgelegten Energieverbrauchswerten in der Nutzungsphase besteht trotz der momentanen Unwägbarkeiten eine weitgehende Planungs- und Kostensicherheit.“

Statt den bislang genutzten fünf Schulgebäuden der Bertha-Benz-Schule mit ihrem gewerblichen, ernährungs- und sozialwissenschaftlichen Bildungsangebot, entsteht mit dem Neubau nun auf insgesamt rund 40.000 m² Grundstücksfläche ein hochwertiges Schulgebäude mit rund 20.300 m² Bruttogeschossfläche nebst Campus und einem Parkhaus. Das Gebäude wird sich eingebettet in eine naturnahe Streuobstwiese in das umgebende Landschaftsbild einfügen. Der Neubau ermöglicht es die verschiedenen Schularten, Fachrichtungen und Bildungsgänge zukünftig in einem Gebäude, das flexibel auf unterschiedliche pädagogische Anforderungen und Konzepte reagieren sowie bei Bedarf erweitert werden kann, zu vereinen.

„Für die berufliche Bildung im Landkreis Sigmaringen bildet der Neubau einen Meilenstein, der ideale und zukunftsgerechte Grundlagen für die Ausbildung der kommenden Generationen bietet. Das Projekt wird neben technischen Anforderungen auch hohen Qualitätsansprüchen in ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Hinsicht gerecht“, zeigt sich die Kreischefin Bürkle vom Jahrhundertprojekt begeistert.