Landkreis steigt in Seniorenkonzeption ein
Schon in bereits acht Jahren wird jede vierte Person im Landkreis Sigmaringen über 65 Jahre alt sein. In den kommenden zwei Jahren möchte der Landkreis die Bedarfe der Menschen ab 65 Jahren verstärkt in den Blick nehmen und Handlungsempfehlungen für eine gute Versorgung der Senioren erarbeiten. Am 9. Mai fand die Auftaktveranstaltung für die Erarbeitung der Konzeption im Kloster Gorheim (Stadt Sigmaringen) statt.
Die demografische Entwicklung macht deutlich, dass rasch Handlungsbedarf besteht. Wichtig zu sehen ist dabei unter anderem, wie unterschiedlich sich die einzelnen Gemeinden entwickeln werden. So wird beispielsweise erwartet, dass bis im Jahr 2035 die Gemeinde Sauldorf den höchsten Zuwachs an Menschen in einem Alter ab 65 Jahren haben wird. Es werden bis dahin 330 Personen mehr in diesem Alter dort leben – das entspricht ganzen 76 Prozent mehr als noch im Jahr 2020. In den Gemeinden Beuron, Bingen und Scheer werden dagegen die Anteile dieser Altersgruppe im Jahr 2035 am höchsten sein. Hier wird bis dahin voraussichtlich nahezu jede dritte Person 65 Jahre und älter sein. Durch diese bevorstehenden Veränderungen müssen die aktuellen Angebote überprüft und für die Zukunft angepasst werden.
Landrätin Stefanie Bürkle möchte Seniorinnen und Senioren, Praktiker aus der Pflege, Dienstleister, Gesundheitsexperten, Ärzteschaft und Kommunalpolitiker zusammenbringen und gemeinsam herausfinden, wie die Bedarfe konkret erfüllt werden können. Am Ende des Erarbeitungsprozesses soll eine Konzeption stehen, welche dem Landkreis, den Gemeinden, Dienstleistern aus dem Pflegebereich und vielen mehr als wichtige Grundlage für ihr künftiges Engagement für Senioren dient. „Uns ist wichtig, diejenigen zusammen zu bringen, die die Bedarfe kennen und die Angebote anbieten können“, so Bürkle. Es solle eine Konzeption entstehen, die aufzeigt, wo durch wen konkret gehandelt werden kann und wie frühzeitig die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt werden können.
Der Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) unterstützt die Arbeit fachlich. Mit Seniorenplanerin Marie Prause steht im Landratsamt eine Fachkraft zur Verfügung, die den Prozess vorantreibt und koordiniert. Sie möchte neben den Angeboten im Vor- und Umfeld der Pflege auch Leistungen für ältere Menschen etwa mit Demenz, geistiger Behinderung oder Migrationshintergrund in den Blick nehmen.