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Kunsterwerbung durch Stadt und Landkreis


Bürgermeister Zwick und Kreisarchivar Weber in Kreisgalerie

Bürgermeister Arne Zwick und Kreisarchivar Dr. Edwin Ernst Weber vor der neu eingerichteten Abteilung mit Werken von Johann Baptist Seele in der Kreisgalerie Schloss Meßkirch (Foto: Reiner Löbe)

Eine wertvolle Bestandsergänzung ist der Kreisgalerie Schloss Meßkirch gelungen: Aus Heidelberger Privatbesitz konnten der Landkreis Sigmaringen und die Stadt Meßkirch zwei Schlachtenbilder von 1804 des in Meßkirch geborenen bedeutenden Malers Johann Baptist Seele (1774-1814) erwerben, die fortan zusammen mit einem in der Kreiskunstsammlung bereits vorhandenen militärischen Genrebild aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert in der Dauerausstellung der Kreisgalerie der Öffentlichkeit präsentiert werden. Bei den beiden Neuerwerbungen handelt es sich um dynamische Reiterdarstellungen zum einen eines zum Angriff blasenden Trompeters auf einem Schimmel (Appel d’Avancement dans la Bataille) und zum anderen von zwei Fourage für ihre Tiere transportierenden österreichischen Kavalleristen (Retour du Fouragement des Autrichiens) aus der Zeit der französischen Revolutionskriege und Napoleons.

Der 1774 in Meßkirch als Sohn eines fürstenbergischen Kreissoldaten geborene Seele ist als Schöpfer von Schlachtenbildern, zumeist militärischen Genreszenen und Portraitist ein wichtiger Vertreter eines frühen deutschen Realismus, der sich mit seiner strengen, kühlen und unsentimentalen Malweise markant von der vorherrschenden klassizistischen und idealisierenden Stilrichtung seiner Zeit abhebt. Der seit 1804 als Hofmaler des späteren württembergischen Königs Friedrich I. tätige Seele hat in den nur 20 Jahren seiner malerischen Tätigkeit zunächst Donaueschingen und sodann in Stuttgart bis zu seinem früheren Tod 1814 ein in Umfang und Qualität bedeutendes Werk geschaffen, das jetzt in einem kleinen Ausschnitt auch an seinem Geburtsort in Meßkirch bewundert werden kann. Zusammen mit dem Gemälde „Schlacht bei Ostrach im Jahr 1799“ von Johann Baptist Pflug bilden die drei Seele-Bilder jetzt in der Kreisgalerie eine kleine Abteilung zu Werken mit Kriegs- und Soldatenthemen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.