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Abfallwirtschaft

Wohin denn damit?


Eine gute Frage. Diese wird uns von vielen Bürgern, ob per Telefon, per Mail oder direkt auf den Entsorgungsanlagen immer wieder gestellt. Und die Frage ist berechtigt. Denn so einfach wie früher, alles in die schwarze Tonne zu werfen, ist es schon lange nicht mehr. Und teuer ist die Abfallentsorgung geworden. Wirklich? Grundlegendes und Antworten auf die häufigsten Fragen wollen wir in diesem und den nächsten Teilen geben. Und ja, es geht auch ohne, oder zumindest mit weniger. Hierzu werden sich die Unverpackt-Läden im Landkreis vorstellen und Ideen und Lösungen präsentieren.

Zuständig für die Abfallentsorgung aus den privaten Haushalten ist der Landkreis. Um diese Aufgabe zu erfüllen hat der Landkreis einen Eigenbetrieb, die Kreisabfallwirtschaft Sigmaringen, gegründet. Dieser ist nicht gewinnorientiert. Das heißt, dass nur das an Gebühren erhoben werden darf, was für die Erfüllung der Aufgaben auch notwendig ist. Überschüsse müssen in den Folgejahren den Gebührenzahlern an der Gebühr wieder gutgeschrieben werden. Unterdeckungen müssen aber in den Folgejahren auch ausgeglichen werden.

Die Kreisabfallwirtschaft hat 2020 ohne Grüngut rund 45.000 to Abfälle erfasst und verwertet oder entsorgt. Dies sind rund 347 kg pro Einwohner und Jahr und damit leicht unter dem Landesdurchschnitt von 355 kg. Im Müllheizkraftwerk in Ulm wurden davon rund 18.500 to verbrannt. Das Müllheizkraftwerk erzeugt daraus Strom und Wärme, welche in das Strom- und Nahwärmenetz von Ulm eingespeist wird.

Rund 1.460.000-mal wurden Abfallgefäße für Restmüll oder Altpapier von den Müllwerkern 2020 geleert. Ein echter Kraftakt bei einem Durchschnittsgewicht von 23 kg je Tonne einschließlich Abfall. Aber leider nur ein kleiner Trost, wenn die eigene Tonne einmal stehen bleibt. Dies ist bei rund 5.600 geleerten Mülleimern pro Tag aber nicht die Regel. Gegen Baustellen, gedankenlos geparkte Autos oder 20 cm Neuschnee pro Stunde sind die Müllwerker aber machtlos.

Der Landkreis unterhält 23 Wertstoffhöfe. Diese werden in Kooperation mit den Gemeinden betrieben. Weiter können auf der zentralen Entsorgungsanlage des Landkreises in Meßkirch-Ringgenbach, der ehemaligen Kreismülldeponie fast alle Abfälle abgegeben werden, die im privaten Haushalt anfallen.

Alles zum Nulltarif? Nein, leider nicht. Für die Leistungen erhebt der Landkreis Gebühren. Da sich die angebotenen Leistungen der Abfallwirtschaftsbetriebe in den Landkreisen je nach Struktur und politischem Wille unterschiedlich entwickelt haben, wird als Vergleichswert die Gebühr herangezogen, die eine 4-köpfige Familie für die Entsorgung ihrer Abfälle pro Jahr bezahlen muss. Im Landkreis Sigmaringen beträgt diese rund 128 € und damit deutlich weniger als der Landesdurchschnitt von 165€.

Mit gut 33 € schlägt hierbei die Entsorgung des Restmülls zu Buche. Zuviel? Das muss doch auch anders gehen? Tut es. Die Sortieranalyse des Restmülls im Landkreis Sigmaringen aus dem Jahr 2017 hat gezeigt, dass grundsätzlich bereits gut getrennt wird. Aber 2017 befanden sich immer noch rund 1.350 to Wertstoffe wie Papier, Glas, Kunststoffverpackungen, Metalle oder Elektrogeräte und Batterien im Restmüll. Hierzu in den folgenden Teilen mehr.

Aber der beste Abfall ist der, der gar nicht anfällt. Hierrüber haben sich die Unverpackt-Läden im Landkreis Gedanken gemacht und bieten Lösungen, wie es auch ohne oder zumindest mit weniger geht.

Noch Fragen? Die Mitarbeiter der Abfallberatung stehen Ihnen gerne zur Verfügung:

Telefon 07571 / 102 – 6677 oder  E-Mail: Abfallberatung-KAW(at)LRASIG.de

Weitere Informationen erhalten Sie in der Abfall-App der Kreisabfallwirtschaft oder auf der Homepage des Landkreises unter www.landkreis-sigmaringen.de.