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Franz-Josef Schnell: Der wichtigste Maschinist geht von Bord


Franz-Josef Schnell richtete Dankesworte an den Kreistag

Landrätin Stefanie Bürkle würdigte Schnell als „den wichtigsten Maschinisten auf dem großen Dampfer Landkreis“. Sie und ihre beiden Vorgänger im Amt gaben als Landräte den Kurs vor, an der erfolgreichen Umsetzung fast aller Projekte war Franz-Josef Schnell entscheidend beteiligt.

Schnell leitete zehn Jahre lang das Finanzdezernat mit 250 Mitarbeitenden und verantwortete neben dem Haushalt von 175 Millionen Euro auch die Beteiligungen, die Liegenschaften, die Bildung, den Straßenbau sowie die Vermessungsverwaltung. Zuletzt schob er seinen Ruhestand hinaus, um die Leitung des Sozialdezernates zu übernehmen, ehe Torsten Schillinger dort seinen Dienst antrat.

Er hinterlässt einen tadellosen Haushalt

Landrätin Stefanie Bürkle würdigte Schnell als jemanden, der sich mit unglaublichem Herzblut für den Landkreis einsetzte. Wie wohl nur wenige andere kennt er Land und Leute und sicher wie kein zweiter kennt er die Landkreisverwaltung. Schnell trat bereits 1990 seinen Dienst im Landratsamt an, leitete das Hauptamt und das Umweltamt und war jeweils zehn Jahre zunächst als Sozial- und später als Finanzdezernent tätig. Er trug ganz erheblich dazu bei, dass der Landkreis heute zahlreiche Sozialeinrichtungen, Beratungs- und Bildungsangebote und starke Berufsschulen vorweisen kann. Trotz zuletzt hoher Investitionen schaffte es Schnell, den Schuldenstand des Landkreises auf 1,5 Millionen Euro oder 12 Euro pro Einwohnerbei zu senken. Unter Berücksichtigung der Rücklagen ist der Landkreis damit quasi schuldenfrei. Ohne seine sparsame Haushaltsführung, sein Verhandlungsgeschick und sein Händchen beim Einwerben von Fördermitteln wäre vieles im doch steuerschwachen Landkreis Sigmaringen nicht umsetzbar gewesen.

Ein Mann mit Weitsicht   

Für die bislang größte Investition des Landkreises in seiner Geschichte, den Neubau der Bertha-Benz-Schule, wählte Schnell eine innovative Form der Realisierung, in dem er den kompletten Lebenszyklus des Gebäudes mit Planung, Bau und Betrieb ganzheitlich betrachtete, berechnete und alle Leistungen gebündelt vergeben werden. So geht der Landkreis bei seinen Gebäuden in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz mit bestem Beispiel voran.

Wenige Wochen vor seinem Dienstende konnte das sanierte und erweiterte St. Anna Haus bezogen werden. „Ich freue mich sehr, dass Sie, Herr Schnell, es noch erleben dürfen, dass alle Kolleginnen und Kollegen, die in der Verwaltung für den Landkreis tätig sind, an einem Standort nahe bei einander arbeiten können. Die Einhäusigkeit war Ihnen immer ein Herzensanliegen, für das Sie mit viel Elan gearbeitet haben“, sagte Landrätin Stefanie Bürkle im Kreistag.

Mit seinem unglaublichen Erfahrungsschatz, seinem Engagement und seiner Gabe Kompromisse und pragmatische Lösungen zu finden sei Schnell ein Glücksfall für den Landkreis. „Ihr ehrlicher und offener Rat, ihr enormes Fachwissen und Ihre Menschenkenntnis sind und waren mir und sicher auch meinen Vorgängern eine unglaubliche Unterstützung“, dankte die Landrätin einem ihrer engsten Weggefährten.

Jochen Spieß würdigte stellvertretend für alle Kreisrätinnen und Kreisräte Franz-Josef Schnell als versierten und - wie in seinem Werdegang ablesbar ist – vielseitigen Fachmann: „Er hat besonders als Kämmerer dem Kreis hervorragende Dienste geleistet, denn der Landkreis steht finanziell sehr gut da, um besonders die laufenden und kommenden Bauprojekte zu verwirklichen. Dem Kreistag, aber auch den Kommunen ist er trotz gegensätzlicher Interessen, was bei Finanzthemen manchmal in der Natur der Sache liegt, stets als offener und partnerschaftlicher Ansprechpartner begegnet. Wir wünschen Ihnen alles erdenklich Gute im Ruhestand, besonders anhaltende Freude an der sportlichen Betätigung.“

Der frühere Landrat Dirk Gaerte, der stellvertretende Vorsitzende des Kreistags Jochen Spieß (v.l.n.r.) und Landrätin Bürkle (rechts) bedanken sich bei Franz-Josef Schnell und seiner Frau Renate Brunke

Landrätin Stefanie Bürkle übergibt Franz-Josef Schnell das Geschenk des Landkreises