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Viele Fürsten und wenig Demokraten - Virtuelle Stadtführung zur Sigmaringer Erinnerungskultur

Mittwoch, 19. Mai 2021 19:00 Uhr

Denkmal für Fürst Karl Anton von Hohenzollern von 1890 zwischen Schloss und Rathaus (Foto: Reiner Löbe)

Abbildung: Denkmal für Fürst Karl Anton von Hohenzollern von 1890 zwischen Schloss und Rathaus (Foto: Reiner Löbe)

Unter den Städten und Dörfern des Landkreises Sigmaringen zeichnet sich die ehemalige Residenz- und Landeshauptstadt Sigmaringen durch eine besondere Erinnerungskultur aus: Die wichtigsten Straßen der Kernstadt sind nach Angehörigen des Fürstenhauses Hohenzollern benannt, die zentralen Plätze der Stadt sind mit Fürstendenkmalen meubliert, und auch unter den städtischen Ehrenbürgern finden sich mehrere Mitglieder des Adelsgeschlechtes. Die mit Ortsaufnahmen von Reiner Löbe und historischen Ansichten aus den Fürstlich Hohenzollernschen Sammlungen sowie dem Kreisarchiv illustrierte virtuelle Stadtführung beleuchtet die Hintergründe für diese starke Ausrichtung der städtischen Erinnerungskultur auf das Fürstenhaus und stellt in kurzen Portraits die historischen Persönlichkeiten vor. Gleichfalls angesprochen werden die bürgerlichen Straßen- und Denkmalspatrone und Ehrenbürger, die Konflikte zwischen Fürstenhaus und republikanischem Staat um Ehrenbürgerverleihungen in den 1920er Jahren sowie der schwierige Umgang mit den Demokraten der Revolution 1848/49 in der kommunalen Erinnerung. Nicht verschwiegen wird schließlich auch die Benennung wichtiger Straßen und die Vergabe von Ehrenbürgerwürden an NS-Großen, darunter Hitler und Göring, in der Zeit der nationalsozialistischen Gewalt- und Unrechtsherrschaft.

Die Führung wird am 19. Mai, 19 Uhr, freigeschaltet.

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