Verwaltungsvereinbarung zur Erlebniswelt Heuneburg in Herbertingen unterzeichnet
Finanzstaatssekretärin Gisela Splett, Landrätin Stefanie Bürkle und Bürgermeis-ter Magnus Hoppe haben die Verwaltungsvereinbarung für die neue Erlebniswelt Heuneburg unterzeichnet. Die Vereinbarung zwischen dem Land, dem Landkreis Sigmaringen und der Gemeinde Herbertingen regelt die Einrichtung und den Be-trieb der Erlebniswelt. Sie läuft bis zumindest Ende 2044.
„Oberhalb der Donau entwickelte sich im 6. Jahrhundert vor Christus ein wichti-ges Siedlungs-, Wirtschafts- und Machtzentrum. Heute ist die Heuneburg die be-deutendste keltische Fundstätte in Baden-Württemberg - ein besonderer Schatz, bei dem die Besucherinnen und Besucher in die Geschichte der Kelten eintau-chen können. Mit der Verwaltungsvereinbarung schaffen Land und Region Pla-nungssicherheit für die Weiterentwicklung der Kelten-Erlebniswelt“, sagte Fi-nanzstaatssekretärin Splett anlässlich der Unterzeichnung.
Landrätin Bürkle freut sich, dass die Originalfunde des Fürstinnengrabes sowie all derjenigen Ausgrabungen, die in einem Umkreis von 15 Kilometern noch ge-tätigt werden, dauerhaft auf der Heuneburg ausgestellt werden: „Die Heuneburg wird so nicht nur die Keltenzeit erlebbar machen, sondern auch historisch sehr bedeutende Funde zeigen. Das macht sie einzigartig und gibt ihr eine besondere Bedeutung für ganz Baden-Württemberg.“ Die zu erwartenden 50.000 bis 60.000 Besucherinnen und Besucher stärken den Landkreis auch touristisch. Der Land-kreis und die Gemeinde Herbertingen werden bis 2044 jeweils rund 4 Millionen Euro an Betriebskostenzuschüssen einbringen. Zusätzlich stellen Sie je-weils 500.000 Euro als Investitionskostenzuschuss für den Umbau des Talhofs zur Erlebniswelt bereit. „Die Heuneburg wird durch die Präsentation immer neuer Originalfunde aus den Grabungen der nächsten Jahre über viele Jahre eine große Anziehungskraft haben“, so Bürkle.
Bürgermeister Hoppe betonte: „Die Gemeinde Herbertingen und viele Ehrenamt-liche unter dem Dach des Heuneburg-Museumsvereins bemühen sich seit Jah-ren um das Kulturgut Heuneburg. Mit dem Bau der beiden Museen in den 1980er bzw. 1990er-Jahren kam dieses Wirken schon vor langer Zeit zum Aus-druck und wird nun mit der aktiven Beteiligung an der Erlebniswelt langfristig fort-gesetzt. Hierauf haben wir gemeinsam mit dem Landkreis und dem Land hinge-arbeitet, ein jahrzehntelanger Wunsch der Gemeinde geht damit in Erfüllung. Hierüber sind wir in Herbertingen sehr froh und freuen uns bereits heute auf die weiteren Entwicklungen auf der Heuneburg.“
Die Heuneburg liegt im Landkreis Sigmaringen auf der Gemarkung der Ge-meinde Herbertingen. Sie ist elementarer Bestandteil der Keltenkonzeption des Landes Baden-Württemberg. Wichtige Schritte sind bereits erfolgt: Seit 1. April 2020 ist das Freilichtmuseum Heuneburg in der Trägerschaft der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, die das Besuchs- und Vermittlungs-angebot nach und nach ausbauen. Für den Ausbau der Erlebniswelt wurden 60 Hektar angegliedert, die bislang zur Staatsdomäne Talhof gehörten.
Die Verwaltungsvereinbarung sieht vor, dass das Land die bisherige Staatsdo-mäne Talhof baulich ertüchtigt. Im Talhof werden ein musealer Bereich, Gastro-nomie sowie Räume der Landesdenkmalpflege und der Staatlichen Schlösser und Gärten neu untergebracht. Die vollständige Einrichtung der Erlebniswelt Heuneburg wird bis 2026 angestrebt. Ab diesem Zeitpunkt wird die Gemeinde Herbertingen den Betrieb des Keltenmuseums Heuneburg aufgeben, wo in einer Dauerausstellung bislang originale Funde jahrelanger Ausgrabungen zu sehen sind. Das Land wird die besonders herausragenden Funde im musealen Teil des Talhofs in eine Dauerausstellung übernehmen. Zur Abstimmung wesentlicher Belange der Heuneburg wird ein Beirat aus Vertreterinnen und Vertretern des Landes und der Region gebildet.