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Gesundheit

Corona-Update: Mehr Impfungen in Hohentengen / 12 Fälle von Mutationen / mehr Tests geplant / Bundeswehreinsatz in Heimen beendet


Mit der Zusage des Landes zum Erhalt von weiteren Vakzinen, können in Hohentengen deutlich mehr Impftermine angeboten werden. „Ich freue mich, dass wir den vielen Impfwilligen nun endlich etwas mehr Termine anbieten können“, so Landrätin Stefanie Bürkle. Wird der vom Land angekündigte Impfstoff tatsächlich geliefert, kann die Kapazität des Impfzentrums weiter ausgeschöpft werden. „Derzeit liegen wir bei einer Auslastung des Kreisimpfzentrums mit den Mobilen Teams von etwa 40 %, bei Volllast können wir in Hohentengen bis zu 750 Personen täglich impfen“, fasst Werner Müller vom Verwaltungsteam zusammen. Die Abläufe haben sich mittlerweile gut eingespielt, der Landkreis stellt nach und nach Personal an, so dass die zusätzlichen Impfungen gut durchgeführt werden können, sobald der Impfstoff da ist.
 
Nach einem knappen Monat zieht Werner Müller ein positives Fazit: „Das Team hat sich gut eingespielt, vieles klappt mittlerweile reibungslos. Was uns vor Ort alle freut: Die Menschen sind sehr dankbar, geimpft zu werden. Das gibt uns Kraft und motiviert.“ Genutzt wird das Impfzentrum vor allem von Menschen aus dem Kreis Sigmaringen. „Anfangs kam noch ca. ein Viertel der Menschen aus anderen Kreisen, dieser Anteil sank in den letzten Tagen aber immer mehr“, so Müller. Die Impfkonzeption des Landes sieht ausdrücklich vor, dass sich jeder in jedem Impfzentrum impfen lassen kann.
 
Die mobilen Impfteams kommen mit der Impfung in Senioreneinrichtungen gut voran. In allen 23 Pflegeheimen wurde bereits das erste Mail geimpft, bald sollen auch alle Pflege-Wohngemeinschaften das erste Mal versorgt sein. Anschließend wird in Tagespflegeeinrichtungen geimpft. Bisher wurden vom Kreisimpfzentrum insgesamt 3040 Personen geimpft, davon ca. 1.000 in den Heimen und insgesamt bereits 322 Personen zum zweiten Mal.
 
 
Virusmutation beunruhigt weiterhin
 
Trotz glücklicherweise rasch sinkender Infektionszahlen ist das Gesundheitsamt weiterhin beunruhigt, dass es im Frühjahr wieder zu einer dritten Welle kommen könnte. Diese Sorge rührt aus der hohen Infektiosität der Virusvarianten, die nach internationalen Studien rund 30 bis 50% ansteckender als die ursprüngliche Variante sein soll. Denn trotz der strengen Lockdown-Maßnahmen breitet sich auch im Kreis Sigmaringen die britische Virusvariante aus. Sie wurde bislang in 12 Fällen nachgewiesen. Die Betroffenen, ihre Haushaltsangehörigen und engen Kontaktpersonen müssen daher für 14 Tage in Quarantäne, werden mehrmals getestet und streng überwacht. Bei Nachweis einer besorgniserregenden Variante gelten verschärfte Absonderungsregeln. Auch die Haushaltsangehörigen der engen Kontaktpersonen müssen sich in eine 14 tägige häusliche Absonderung begeben. In allen Fällen konnten die Kontakte nachverfolgt werden, in zwei Fällen blieb der Infektionsherd aber unklar. „Dass wir die Ansteckungsquelle nicht mehr überall herausfinden können, beunruhigt schon. Das zeigt, dass auch die mutierten Viren mittlerweile in der Gesellschaft angekommen sind“, sagt Dr. Ulrike Hart, die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts. Sollte die hohe Infektiosität der Varianten durchschlagen ist ein exponentielles Wachstum der Zahl der Infizierten wieder denkbar. Daher muss die berechtigte Öffnung von Kindertageseinrichtungen und Schulen zwingend von mehr Tests begleitet werden.
 
Kommunen und Apotheken bauen Testmöglichkeiten vor Ort auf
 
Nachdem die Teststrategie des Landes deutlich mehr Tests für das Personal in Schulen und Kindertageseinrichtungen vorsieht, und ab 1. März darüber hinaus breite Bevölkerungskreise Testangebote erhalten sollen, werden Ärzte, Apotheken und Gemeinden im Landkreis Testkapazitäten schaffen, damit möglichst nahe am Wohn- oder Arbeitsort getestet werden kann. Die Kommunen und Apotheken werden in den kommenden Tagen über Ihre Angebote informieren. Jede Gemeinde setzt hierbei auf unterschiedliche Modelle, oft werden Ehrenamtliche mit einbezogen. Das DRK unterstützt bei der Ausbildung der Personen, die die Tests vornehmen werden. „Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die Verantwortlichen in den Praxen, Apotheken, Kliniken, im Rettungsdienst und bei uns im Landratsamt stimmen sich hierzu eng ab. Unser gemeinsames Ziel ist, möglichst vielen Menschen möglichst überall im Kreis Testangebote zu machen. Ich bin allen Beteiligten dankbar, dass sie die Wichtigkeit von Tests ebenfalls hoch einstufen“, berichtet Landrätin Stefanie Bürkle.
 
Bundeswehreinsatz in Pflegeheimen endet

 
Das Ministerium für Soziales und Integration schrieb Ende Januar relativ kurzfristig vor, dass Besucher von Pflegeheimen mindestens einen negativen Schnelltest, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorweisen müssen. Die Pflegeheime mussten daher innerhalb weniger Tage den Besuchern die Möglichkeit bieten, sich vor Ort testen zu lassen. Damit vor Ort rasch Tests angeboten werden konnten und so der Zugang zu den Heimen möglich blieb, hat der Landkreis einen Antrag auf Unterstützung durch die Bundeswehr gestellt. Für drei Wochen unterstütze die Bundeswehr vor Ort. Vielen Heimen ist es gelungen, rasch ausreichend Personal hierfür zu gewinnen. Der Einsatz wurde daher nun planmäßig beendet.
 
„Ich danke den Soldatinnen und Soldaten für Ihre rasche und unkomplizierte Unterstützung. Danke sagen möchte ich auch allen Verantwortlichen in den Heimen, die kurzfristig die Testmöglichkeiten organisiert haben. Sie haben einen wertvollen Beitrag dazu geleistet, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Heime weiter gut versorgt waren und Kontakt zu Ihren Familien halten konnten“, so Landrätin Stefanie Bürkle.