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Corona-Lage auf erhöhtem Niveau stabil, Impfungen und mehr Tests geben Hoffnung


Die Infektionszahlen befinden sich auf erhöhtem Niveau. Zwar sank die 7-Tagesinzidenz von 162,8 Fällen pro 100.000 Einwohnern am 22.12.2020 im Landkreis Sigmaringen auf 80,2 am 25.1.2021., allerdings ist aktuell wieder ein leichter Anstieg auf 95,5 zu verzeichnen. Mit ursächlich hierfür ist das Infektionsgeschehen in der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Sigmaringen.
 
Wie bereits vom Regierungspräsidium Tübingen berichtet, wurde am 18.1.2021 zunächst ein Bewohner positiv getestet. Bei den Untersuchungen des Umfeldes und bei einer großen Reihentestung am 22.01. und 23.01. aller Bewohner wurden zunächst 11 weitere Infektionen bekannt. Sowohl die positiv getesteten Personen, als auch deren Kontaktpersonen wurden jeweils isoliert. Bei einer erneuten Untersuchung der zu Beginn der Quarantäne negativ getesteten Kontaktpersonen am 27.1.21 wurden 24 neue Infektionsfälle unter den bereits isolierten Personen entdeckt, weshalb die Quarantänezeit verlängert wurde und erkrankte Personen in die Isolierunterkunft nach Althütte-Sechselberg gebracht wurden. Dank der in enger Abstimmung der Einrichtung mit dem Gesundheitsamt getroffenen Infektionsschutzmaßnahmen war das Geschehen bislang abgrenzbar. Weitere Reihentestungen sind vorgesehen.
 
Von diesem Hotspot abgesehen sind in den letzten Wochen alle Bevölkerungsgruppen von Infektionsfällen betroffen, nicht selten ganze Familien. Die neuen Virusvarianten wurden bislang im Landkreis Sigmaringen nicht nachgewiesen, dies ist allerdings eine Frage der Zeit. Wird eine der offenbar ansteckenderen Varianten nachgewiesen, werden die Kontaktpersonen aktiv überwacht und die Absonderungsdauer für die engen Kontaktpersonen verlängert sich auf 14 Tage.
 
Dass es in Pflegeheimen schon bald weniger Infektionen geben könnte, erscheint in greifbarer Nähe. „Werden die Impfstofflieferungen eingehalten, rechnen wir damit, dass wir alle impfwilligen Bewohnerinnen und Bewohner wie auch den impfwilligen Mitarbeitenden von Pflegeheimen bis spätestens Ende Februar ein Impfangebot machen können.“, sagt Brigitte Oßwald von der Heimaufsicht. Sie unterstützt alle Heime bei der Organisation. Im Januar wurden bereits 201 Personen in 4 Pflegeheimen und einer Intensiv-Pflege-WG durch das mobile Impfteam des Kreises geimpft. 313 weitere Impfungen erfolgten durch das mobile Impfteam des Zentralen Impfzentrums in Tübingen, das bisher in 7 Pflegeeinrichtungen Impfungen durchführte, sodass bis heute 514 Personen in Pflegeeinrichtungen im Landkreis Sigmaringen geimpft werden konnten. Im Lauf der Woche werden 5 weitere Pflegeheime durch die mobilen Impfteams aufgesucht. Bedingt durch die gelieferte Impfstoffmenge können wir die Kapazitäten der mobilen Impfteams leider noch nicht auslasten.
 
Für zusätzliche Sicherheit in den 22 Heimen sorgen seit einigen Tagen auch 14 Soldaten der Panzerpionierkompanie 550 aus Stetten am kalten Markt, die bei den Schnelltestungen in den Pflegeheimen unterstützen. Die Hilfeleistung musste sehr rasch organisiert werden, da die Pflegeheime seit 18.1.2021 verpflichtend Schnelltestungen für die Besucher der Bewohner durchführen müssen. Nach der Beantragung der Hilfeleistung bei der Bundeswehr durch den Landkreis Sigmaringen ging es ganz schnell: Von der Antragsstellung über die Bewilligung bis zum Start der Aktion vergingen gerade mal drei Tage.
 
Möglich war dies nur durch die enge Kooperation im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit. Brigitte Oßwald und Gabriele Haiber vom Landratsamt koordinieren gemeinsam mit Oberstleutnant Sandro Wicklein, der die zivil-militärische Zusammenarbeit im Kreis verantwortet, und Hauptfeldwebel Markus Rieker den Einsatz der Soldaten. Zur Koordination ihres Einsatzes haben sich die Soldaten innerhalb kürzester Zeit einen Verbindungsstaab im Landratsamt eingerichtet. Die Bundeswehr soll für zunächst drei Wochen unterstützen, bis die Heime eigenes Personal gefunden haben. Bei der Suche werden die Heime von der Arbeitsagentur unterstützt.
 
Auch der Impfbetrieb im Kreisimpfzentrum in Hohentengen ist gut angelaufen. Im Januar konnten durch das Kreisimpfzentrum 620 Impfungen erfolgen. 296 Personen erhielten ihre Impfung vor Ort in Hohentengen, 201 Impfdosen wurden in den Pflegeheimen durch das mobile Impfteam des Kreisimpfzentrums verimpft und es konnten zusätzlich 64 Angestellte der Kliniken sowie 59 Personen des Rettungsdienstes und weiteres medizinisches Personal geimpft werden.
 
„Die Abläufe spielen sich ein. In nächster Zeit werden wir zusätzliches Personal einlernen, sodass wir sofort weitere Termine anbieten können, wenn mehr Impfstoff vorliegt“, erklärt Verwaltungsleiter des Kreisimpfzentrums Willi Römpp. Wann dies der Fall sein wird, ist aber weiterhin nicht klar.
 
Wie viele Impfungen im Kreis erfolgt sind, ist ab sofort auch auf dem Corona-Dashboard auf der Homepage des Landratsamtes zu sehen.