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Gedanken und Texte zur Ermutigung - 001


Wir hatten das geschichtlich gesehen durchaus ungewöhnliche Glück, mittlerweile 75 Jahre lang in Frieden und in einem insgesamt stetig wachsenden Wohlstand leben zu dürfen. Die für frühere Generationen „normale“ Abfolge von Kriegen, Hungersnöten und Seuchen ist uns über einen sehr langen Zeitraum erspart geblieben, so dass wir inzwischen auch Krisen-unerfahren sind.

Aus der Beschäftigung mit Krisen und gerade auch Hungersnöten und Seuchen in der Vergangenheit weiß ich, dass Katastrophen in den betroffenen Gesellschaften sowohl Positives wie auch Schlechtes befördern können: Der Neigung zu panischen Reaktionen, mitleidlosem Egoismus, der Ausgrenzung von vermeintlich Schuldigen und Sündenböcken stehen vielfach anrührende Mitmenschlichkeit, Solidarität und das Zusammenstehen der von der Krise betroffenen Menschen in der Nachbarschaft und im Gemeinwesen gegenüber. Existenzielle Katastrophen und Krisen sind stets auch Bewährungsproben für die Humanität und Solidarität einer Gesellschaft – im besten Fall auch über bestehende soziale, ethnische und religiöse Schranken und Grenzen hinweg. Gefahren und Krisen können in diesem Sinne auch Ermutigung zum solidarischen Miteinander bei der Bewältigung vielleicht noch bedrohlicherer und existenziellerer Herausforderungen für Menschheit und Schöpfung wie dem Klimawandel und dem Artensterben bieten.

Zu dieser Ermutigung will ich als Historiker und Kulturschaffender in den nächsten Tagen und Wochen meinen bescheidenen Beitrag leisten. Wenn möglich täglich will ich auf der Startseite der Landkreis-Homepage mit ihren derzeit vielen Infos zur Corona-Pandemie und den damit verbundenen Schutzmaßnahmen und Einschränkungen des öffentlichen Lebens unter der Rubrik „Ermutigung“ kurze Texte und Gedanken aus der eigenen Feder sowie auch mir passend erscheinende Beiträge aus der Literatur, Philosophie und Theologie einstellen und allen Interessierten zur Lektüre anbieten. Verschiedene Mitstreiterinnen und Mitstreiter wollen mich dabei unterstützen.

In diesem Sinne auf eine tägliche Begegnung mit guten Gedanken und Texten.

Ihr
Edwin Ernst Weber