Soziales
Jubiläumsveranstaltung zu 25 Jahre Betreuungsrecht
14.12.2017
Am 01.01.1992 trat das „Gesetz zur Reform des Rechtes der Vormundschaft und Pflegschaft für Volljährige“ in Kraft. Damals gepriesen als Jahrhundertreform löste es die Vormundschaft und Pflegschaft ab und brachte der Gesellschaft in Deutschland die rechtliche Betreuung.
Aus diesem Anlass haben die Betreuungsbehörde des Landratsamtes Sigmaringen und der Betreuungsverein SKM zu einer gemeinsamen Jubiläumsveranstaltung eingeladen. Hans-Peter Oßwald, Leiter des Fachbereiches Soziales beim Landratsamt, führte durch den Abend. In seinem Grußwort beschrieb Frank Veser, Dezernent für Soziales, die Zusammenarbeit zwischen der Betreuungsbehörde und dem Betreuungsverein. „Diese gute und kooperative Zusammenarbeit ist besonders dann wichtig, wenn es um die Suche nach geeigneten Betreuern für hilfebedürftige Personen geht“, so Veser. Beate Abt hob die Unterstützung durch den Landkreis deutlich hervor. „Der Betreuungsverein berät und unterstützt laufend ca. 150 Ehrenamtliche, von denen 70 dem Verein als Mitglieder angehören“, erklärte die ehrenamtliche Vorständin des Betreuungsvereines. „Besonders dankbar sind wir, dass der Landkreis Sigmaringen diese Tätigkeit finanziell fördert“, so Abt weiter. Nur so sei die Arbeit des Vereins mit anderen zusammen erst möglich.
Prof. Konrad Stolz von der Hochschule Esslingen, lange Jahre sowohl als Amtsrichter als auch in der Lehre tätig, erläuterte in seinem Fachvortrag die Tragweite der Veränderungen des gesetzlichen Rahmens. Besonders hob er die deutliche Stärkung der Selbstbestimmung der Personen hervor, die aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung auf die Unterstützung durch einen Rechtlichen Betreuer angewiesen sind. „Auch das Ehrenamt spielt seit der Reform, aber auch zukünftig, eine zentrale Rolle im Betreuungswesen“, erläuterte er dem überwiegend fachkundigen Publikum.
In einer Podiumsdiskussion mit Prof. Stolz, Siegfried Kessler, Notar in Sigmaringen, Reinhard Toss, Leiter der örtlichen Betreuungsbehörde und Alexander Teubl, Geschäftsführer des Betreuungsvereines SKM für den Landkreis Sigmaringen wurde die Rolle der ehrenamtlichen Rechtlichen Betreuer beleuchtet. Außerdem interessierte das Publikum die Arbeit der Betreuungsbehörde und der Betreuungsvereines, sowie die Möglichkeiten der Unterstützung für die in diesem Bereich ehrenamtlich Tätigen. „Ein gutes Gesetz, aber problematisch in der Umsetzung - ein Recht, das in Bewegung ist und bleiben wird“, resümierte Moderator Karl-Heinz Fahlbusch, bevor der vielseitige Abend mit persönlichen Gesprächen bei einem Imbiss ausklang.